Mein lieber Mann, da kommt aber ein dicker Batzen Progressive und Artrock der 70er-Jahre auf den Genre-Fan zu. Ich mache es mal einfach: Ray Wilson (ex-Genesis, Stiltskin), trifft auf Peter Gabriel (ex-Genesis) und einer satten Breitseite von Porcupine Tree. Diese Formation stammt aus Wien und offeriert das nun dritte Opus der Bandkarriere. Es geht, wie kann es anders sein, um ein Konzeptalbum, mit dem Hintergrund einer fiktiven Liebesgeschichte. Unglaubliche dreißig Nummern, sind in fünf Akten aufgeteilt. Aber egal wie komplex oder durchstrukturiert die Arrangements auch sind, es handelt sich immer um songdienliche Parts und das Material ist absolut zugängig. Und zwar für jeden Rock-Zuhörer. Balladeskere Momente teilt Sänger Hannes Pichlmann mit verschiedenen weiblichen Gaststimmen von Madeleine Prochaska, Hope Buckley, Madli Oras und Lilli Mariam Pichlmann. Ein männlicher Part geht an Norbert K. Hund, der den Radiosprecher mimt. Was jetzt nicht heißen soll, das es um sabbernde Balladen geht. Mit Themen wie „The Incident“ kann man durchaus riffig werden. Wer auf ausgefeiltes Gitarrenwerk, passend zu einer charmanten Stimme und einem guten Mix aus raffinierten Keyboardanteilen mit einer unterstützenden Backing-Wand steht, der kommt hier auf seine Kosten. Das Material ist echt erfrischend und macht richtig Spaß. Zudem übertreibt es niemand an seinem Instrument.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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