VANHELGA - LPT

Label: | WAR AGAINST YOURSELF |
Jahr: | 2019/2014 |
Running Time: | 29:22 |
Kategorie: |
Re-Release |
Vanhelga veröffentlichten erst vorletztes Jahr ihren musikalischen Meilenstein „Fredaggsmys“ und legen nun mit einer remasterten Version ihrer 2014er EP „LPT“ nach. Um zu verstehen, warum die Jungs diese Songs erneut veröffentlichen, muss man einen Blick auf die ursprüngliche Entstehung dieser CD werfen. Vanhelga gehören neben Lifelover zu den bekannteren Größen im Depressive Suicidal Black Metal Genre. Bandchef 145188 wurde 2014 in der geschlossenen Psychiatrie behandelt, nachdem er sich massiv selbstverletzt hatte. Eingeliefert wurde er dorthin gegen seinen Willen im Rahmen des „LPT“ („Lagen Om Psykiatrisk Tvångsvård“), der schwedischen Variante unseres Deutschen „PsychKG“ („Psychisch-Kranken-Gesetz“), daher der Titel. Die Zeit in der Geschlossenen nutzte er, um dieses Werk zu schreiben, mithilfe seines Computers, den er bei sich hatte. Insofern ist es naheliegend, das Werk irgendwann zu remastern. Er selber sagte über „LPT“, es vertone seinen Aufenthalt, das Werk könne einen Eindruck von seiner Angst, seinem Leid, seiner Depression und seinem Schmerz geben, die ihn während seines Eingeschlossenseins heimsuchten. Das tut es auch. „LPT“ liefert eine knappe halbe Stunde absolut authentischen Depressive Suicidal Black Metal, langsam, melodisch, verstörend, mit den für Vanhelga typischen Durmelodien.
Ehrlich gesagt ist der Unterschied zum Original nicht wirklich groß. Würde ich grad nicht beide Platten im direkten Vergleich hören, fiele es mir nicht auf. Ich bilde mir sogar ein, dass mir die 2014er Variante vom Klang besser gefällt, sie wirkt organischer, allerdings hatte ich ja auch sechs Jahre Zeit, mich an ihren Klang zu gewöhnen. Was auf der remasterten Version neu ist, ist der letzte Song, „Drömlik Eufori“, der allerdings weder entstehungstechnisch noch Soundmäßig auf die Platte passt. Er reiht sich in den weiterentwickelten Stil, der auf „Fredagsmys“ eindrucksvoll demonstriert wurde, ein. Es ist ein wirklich klasse Song, aber auf dieser Scheibe hätte er nicht sein müssen, sie war gut, wie sie war. Wer das Original (wie auch ich) besitzt muss für sich überlegen, ob es sich lediglich wegen des Bonustracks (und des anderen Artworks) lohnt (ja, tut es, ehrlich gesagt), wer sie noch gar nicht hat, sollte unbedingt zugreifen, sofern er mit dieser Art von Musik etwas anfangen kann.
Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Sprack