IN CONTINUUM - ACCELERATION THEORY PART TWO: ANNIHILATION

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2020 |
Running Time: | 63:41 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Reviewte ich vor Kurzem noch Dave Kerzners Solowerk, ist es nun Zeit für seine Band oder Projekt In Continuum. Große Ambitionen eines Progressiven Rockwerks, große Gäste und große Gesten. Doch bleibt leider Einiges auf der Strecke. Was wieder einmal beweist, das eine Supergroup nicht zwangsläufig ein perfektes Album abliefert. Ich sage es mal so, wenn In Continuum eine der ersten Bands dieser Ausrichtung gewesen wäre, könnten wir vor lauter Ideenvielfalt vor Respekt erbleichen. Da der Mestro aber auf Kaperfahrt durch die bisherige Schaffensphasen seiner Vorbilder ging, bin ich etwas enttäuscht. Wie fange ich hier an? Nun es gibt eine Formation namens Sound Of Contact, deren vier Mitglieder Songs von vorliegendem Silberling schrieben. Zwei von ihnen, Dave Kerzner (Lead Vocals, Keyboards) und Matt Dorsey (Bass, Gitarre), sind Teil des Stamm-Line-Ups von In Continuum. Wie schon beim Vorgänger-Opus „Accelerated Theory Part One: Aliena“, wurden Tracks benutzt die eigentlich für die nächste Sound Of Contact Veröffentlichung waren aber die beiden anderen Mitglieder zogen von Dannen.
Ich bin mir nicht sicher, wer hier zum festen Bestandteil der Band zählt und wer nur sein Gast-Tribut abliefert. Fakt ist, außer den beiden eben erwähnten Protagonisten, waren letztes Mal wie heuer Drummer Marco Minnemann (ex-H-Blockx, Ray Wilson), Sänger Gabriel Agudo (Bad Dreams), Gitarrist Randy McStine (The Fringe), sowie Fronterin Leticia Wolf dabei. Weitere Gäste oder Mitglieder (?) sind niemand geringeres als die Mikrofonakrobaten Jon Davison (ex-Yes), der unverkennbare Michael Sadler (Saga), Klampfer John Wesley (Porcupine Tree – nur bei Konzerten), Fernando Perdomo (Gitarre, Bass, Drums), Drummer Nick D´Virgilio (ex-Spock´s Beard), als auch die Streicherfraktion Ruti Celli (Cello), Kaitlin Wolfberg (Violine) und Joe Deninzon (Violine).
Und das ist ein Aspekt der bei diesem durchaus aufwendigen Release negativ in Erscheinung tritt: da wo irgendwelche Strategen von anderen Acts mitgewirkt haben, wie Mister Sadler auf „You Don´t Know How It Feels“ oder Jon Anderson (ex-Yes) als Mitkomponist von „All That Is“, hört sich die Chose genauso an wie die Machart des Gastes. Auch die aufdringliche Spielart der von großen Vorbildern inspirierten Songs ist zu immens. So könnte „The Path“ auf fast jedem Pink Floyd Album stehen, „Know That You Are“ von Marillion sein und „The War Room aus der Feder von Queensryche. Und zwar jede Note und jeglicher stimmlicher Einsatz. Der Rest hat sich von der alten Garde Genesis und Spock´s Beard eingeschlichen. Das mag für Progressive Fetischisten und diejenigen, die alles von ihren Lieblingen brauchen interessant sein aber die fehlende Innovation ist frappierend. Schade.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak