FORNACE - DEEP MELANCHOLIC WRATH

Label: | PARAGON |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 60:05 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Fornace aus Italien sagten mir bis dato gar nichts, das Trio ist seit 2000 aktiv und veröffentlichen hier ihr drittes Album „Deep Melancholic Wrath“. Das Cover sieht aus wie die Sparversion von Watains „Lawless Darkness“. Mal schauen, was mich erwartet. Schon nach den ersten Takten wird klar, dass die beiden Bands jedoch in keinster Weise zu vergleichen sind. Ein Punkriff mit recht dumpfen Klang klingt aus den Boxen, das Schlagzeug scheppert auf allen Frequenzen. Warte ich mal auf den Gesang, offenbar war der erste Song rein instrumental. Es bleibt jedoch punkig. „Bare Emotions“ beginnt zwar mit einem eher Black Metal typischen Riff, aber der Spielstil ist bestenfalls als „rotzig“ zu bezeichnen. Aber auch rotzigen Black Metal kann man wenigstens technisch sauber spielen. Horna machen es vor.
Vom Riffing und der Stimmung erinnern Fornace an Vanhelga oder Lifelover, erreichen aber deren Klasse bei Weitem nicht. Die Riffs sind simpler, die Songs langatmiger. Der Sound klingt, wie früher, als man bei einem Freund an einem Kopfhörer des Walkmans mitgehört hat. Es hat alles etwas von Garage/Proberaum. Der sehr weit in den Hintergrund gemischte, verzerrte Gesang bleibt nicht greifbar. verwirrend ist auch die Tatsache, dass manche Riffs in mehreren Songs gleich oder nur wenig variiert auftauchen. So schleppt sich das Album über eine geschlagene Stunde ohne nennenswerte Höhepunkte oder Variationen. Einzig der letzte Track „Her Beauty In Those Days“, ist von der Komposition etwas ausgereifter und erinnert an neunziger Jahre Gothicrock, jedenfalls solange, bis die Vocals einsetzen. Die Übergänge auf „Deep Melancholic Wrath“ sind holprig, die Riffs wirken oft einfach aneinandergesetzt, der Drummer kommt ab und an aus dem Takt.
Der Gesang, der irgendwann zu einem enervierenden Hintergrundrauschen verkommt, wirkt oft wie ein Fremdkörper. Sobald die Gitarren anfangen, Läufe zu spielen, treten gehäuft technische Fehler zu Tage, so macht das keinen Spaß. Nun, das soll Depressive Black Metal ja eigentlich zwar auch nicht, aber ihr wisst schon…mit einer besseren Produktion und etwas mehr Mühe beim Songwriting und vor allem beim Einspielen könnte dies eine großartige Depressive Suicide Black Metal Scheibe sein, so aber ist es nichts, was ich mir mehrfach anhören würde.
Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack