GRIMA - WILL OF THE PRIMORDIAL


Label:NATURMACHT PRODUCTIONS
Jahr:2019
Running Time:47:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Grima sind ein Duo, sogar Zwillinge, aus Russland, genauer gesagt aus Sibirien und veröffentlichen mit „Will Of The Primordial“, ihr drittes Album über Naturmacht. Das Album soll laut Pressetext „die zerbrechliche Schönheit und die Feindseligkeit der sibirischen Natur zum Leben erwecken“: Ich war noch nie in Sibirien, stellte mir die Landschaft eigentlich eher karg, langweilig und öde vor, mit Tundra soweit das Auge reicht. Angeregt durch das Album beschäftigte ich mich mal mit dem Landstrich, der immerhin dreizehn Millionen Quadratkilometer groß ist. Und, was soll ich sagen? Ich irrte. Sibirien hat beeindruckende Landschaften zu bieten. Grima spielen atmosphärischen Black Metal, neben den obligatorischen Orgeln kommt ein Akkordeon zum Einsatz. Black Metal mit Quetschkommode? Spontan kommen mir Finntroll in den Sinn mit ihrem Humppametal.

Bei Grima jedoch habe ich nicht das Bedürfnis, betrunken auf meinem Bergtroll reitend, mordend in kleine Städtchen einzufallen, sondern wohnt jedem Takt des Albums die slawische Seele inne, jener Charakterzug, dem Fjodor Dostojevski attestierte, es liege im russischen Wesen, immer und unaufhörlich, überall und in allem zu leiden. Eine sanfte Schwermut klingt aus den Songs, majestätische Landschaften ziehen vor meinem inneren Auge vorbei, das Akkordeon klingt eher wehmütig. Es fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein, spielt Riffs mit oder russische Weisen. Dies sind im besten Sinne des Wortes Folkanleihen. Ab und an hört man im Hintergrund auch eine Balalaika. Einfach große Klasse! Der Kreischgesang, samt Variationen, passt an jeder Stelle, die Produktion ist, wie zu erwarten bei dem Musikstil, einfach fett. „Will Of The Primordial“ - „Der Wille des Ursprünglichen“ macht seinem Namen alle Ehre. Es gelingt den beiden Brüdern genau das, was der Pressetext ankündigt. So muss Sibirien klingen. Stellenweise ist mir die Musik zwar etwas zu verspielt, aber das ist Kritisieren auf hohem Niveau. Jeder, der mit atmosphärischen Black Metal etwas anfangen kann, sollte hier dringend reinhören!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Sprack


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