SCHON & HAMMER - UNTOLD PASSION / HERE TOD STAY


Label:BGO
Jahr:2019/1981/1982
Running Time:79:47
Kategorie: Re-Release
 

Wenn ich jetzt wirklich alles aufzähle, wo Gitarrist Neal Schon bereits gespielt hat, wird dies ein Dreifach Review. Nun berühmt wurde er wohl als Klampfer bei Journey. Aber die Zeit bei Bad English war auch vom Feinsten. Ansonsten war er zumindest tätig bei Santana, Hardline und kann derweil auf neun Solowerke zurückblicken. In den Jahren 1981 bis 1982, kam es zu der Fusion mit Keyboarder Jan Hammer (bekannt durch die Titelmelodie der Serie „Miami Vice“). Diese gut funktionierende Symbiose erbrachte uns zwei Releases, die nun als Doppel-Wiederveröffentlichung von BGO, hier vorliegen. Neun Songs waren es auf dem Debütvinyl, bei denen die Jungs sich die Keyboards teilten. Jan spielte noch die Drums und Neal verdingte sich für die Vocals. Als Bassist nahm man Colin Hodgkinson (Ten Years After, Alexis Korner, Back Door) an die Seite. Produziert haben die beiden Protagonisten selbst. Für mich war „Untold Passion“ seiner Zeit voraus. Gab es doch schon die melodischen AOR-Songs und Melodic Rock, der auch instrumental funktionierte, den viele Bands erst Jahre später spielen sollten. Arena Rock, halt! „Hooked On Love“ hätte Mitte bis Ende der 80er-Jahre, durchaus ein Charthit werden können. Ich selber finde die polierte Symbiose ziemlich cool, auch wenn die Vocals von Herrn Schon nicht ganz so knallen. Aber die Minimoog / Gitarren Duelle sind ziemlich gelungen und das Album zeigt deutlich woher beide Akteure kamen und vor allem wo sie später hingingen.

„Here To Stay“ ist die gewachsene Version des Vorgängers. Die Riffs sind frappierender, der Gesang von Neal knackiger und bestimmter und man holte die drei ehemaligen Journey-Sidemen, Steve Perry (für Backing Vocals), Ross Valory für den Bass und Drummer Steve Smith als Gäste heran. Ob sie einen Einfluss in Richtung Journey bezweckten weiß ich nicht, hört sich aber teilweise so an, wie man „Don´t Stay Away“ oder „Self Defense“ (hat sogar Journey-Keyboarder Jonathan Cain mitkomponiert), entnehmen kann. Zudem kommt hier die Axtschwinger Affinität zu Led Zeppelin, deutlich an die Sonne. Hört euch nur mal „(You Think You´re) So Hot“ an. Der Opener „No More Lies“ wurde zu Recht als Video-Single für MTV ausgewählt, zeigt er im Solo doch die Flitzefinger-Qualitäten des Meisters Schon und manifestiert sich mit den besten Gesangslinien des Werks. Schade, dass nach zwei Alben die Zusammenarbeit eingestellt wurde. Wahrscheinlich war den Recken der Erfolg zu gering.

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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