INTERZONE - LETZTE AUSFAHRT

Label: | REPERTOIRE |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 36:58 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Interzone haben in den 80er-Jahren, mit ihrem Rhythm ´n´ Blues und verdrehten Rock, so manchen Club in Atem gehalten und etliche Alben an die Fans gebracht. Der Opener „Café Capri“, ist ein Beispiel für das gesamte Talent der Band. Sie wurden mit Songs wie „Armer Paul“, „Kinderlied“ und „Aus Liebe“, zu einem Einfluss für deutsche Musik. Als relativ erfolgreicher Gegentrend zur Neuen Deutschen Welle, löste man sich trotzdem 1986 auf. Und warum jetzt ein neues Album? Nun ja, eigentlich ist „Letzte Ausfahrt“ das erste Opus der Band aus dem Jahr 1979. Sänger Heiner Pudelko (verstarb 1995 an einem Gehirntumor) nutzte zwölf Texte des Dichters Wolf Wondratschek, aus dessen Werk „Chuck´s Zimmer“ (1974) und vertonte sie mit seiner Formation. Doch der Rockpoet verweigerte die Nutzung und das Material verschwand in den Archiven. Jim Rakete (deutscher Fotograf und Fotojournalist) und die Witwe von Mister Pudelko, Angela Schönberger-Pudelko, bargen die Aufnahmen, man ließ sie digitalisieren und bekam nun auch die Genehmigung der textlichen Nutzung von Herrn Wondratschek zugesprochen. Voila!...“Letzte Ausfahrt“.
Musikalisch muss selbst der beinharte Anhänger mit Vorsicht genießen. Damals war man noch nicht auf dem rockigen Trip, mit dem hysterischen Gesangflair und den punkigen Anleihen, wie sie „Armer Paul“ und „Aus Liebe“ noch inne hatten. Zumindest kommt man mit dem Beitrag „The Ticket That Exploded“, in die Nähe. Der Rest, bis auf die schmackhafte Ballade „Apartment 302“, wirkt eher wie biederer Kneipen-Blues. Ich glaube nicht, dass man mit diesen Songs, im Jahr 1979, durchgestartet wäre. Im Vergleich zum Schocker „Armer Paul“ (gerade lyrisch betrachtet), hätte dieses Material keine Chance gehabt. Komplett zwischen den Stühlen, quer durch die Genre, wirkt die flippige Stimme des Fronters eher nervend und weinerlich. Jetzt kann man das Werk wenigstens unter „Kult“ verticken. Könnte klappen. Mich berührt hier gerade Mal der bluesige Eröffnungstrack.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak