Hier geht es nicht um die Holländer Soulburn, sondern um die Chilenen Soulburner, die sich dem Melodic Death Metal verschrieben haben. Sie wurden bereits 1997 gegründet, brachten vor der Jahrtausendwende aber nur ein Demo raus. Drei Alben haben sie bis heute veröffentlicht. Das erste war „Blessed By Fire“ im Jahr 2008, welches uns nun als Neuauflage vorliegt. Die Tracklist wurde dabei so wie in der Erstauflage belassen. Bonustracks gibt es also nicht. Es gibt immer zwei Sparten Melodic Death Metal: den guten, alten, der vor allem Mitte der Neunziger in Schweden gespielt wurde, und den neuen modernen Kram mit Core-Elementen, der mit der ursprünglichen Musik eigentlich nichts mehr zu tun hat. Soulburner machen irgendwie beides. Sie haben schnelle Riffs und ein paar coole Melodien, stehen aber mit beiden Beinen fest in der Gegenwart, das heißt, es gibt hin und wieder auch mal Core-Riffs.

Aber vor allem nervt das vordergründige, getriggerte Schlagzeug, welches leider völlig deplatziert wirkt. Dabei sind die schnelle, brachiale Musik und der fiese, aggressive, tiefe Growlgesang an sich gar nicht mal schlecht. Soulburner klingen ein bisschen wie Carnal Forge, The Haunted, Hatesphere oder Darkane, nur eben in modernem Gewand. Für Melodic Death Metal ist das hier aber schon ziemlich brachial. Ich bin ein bisschen zwiegespalten. An sich ist das Album schon ziemlich gut, aber zünden will es dennoch nicht, sondern rauscht eher nur so an einem vorbei, ohne dass etwas hängen bleibt. Das ist schade, denn das nötige Potenzial ist definitiv da. Man muss ihnen aber auch attestieren, dass sie damals schon sehr modern klangen und das Album glatt von heute stammen könnte. Aber 2008 ist halt auch schon wieder fast zwölf Jahre her!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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