Mit Scarleth schickt sich eine weitere Band aus der Ukraine an, die Welt zu erobern, wie es ihre Landsleute von Jinjer bereits erfolgreich tun. Dabei ist der gemischte Fünfer beileibe kein Newcomer, sondern legt mit „Vortex“ bereits die dritte Langrille vor. Bis auf ein paar kleinere Besetzungswechsel auf dem Posten der Nachtigall, besteht die Band immer noch aus den ursprünglichen Mitgliedern. Wer sich erinnert, dass 2016er Album „The Silver Lining“, wurde noch mit der recht bekannten Oksana Element eingesungen. Auf dem Debütwerk glänzte noch Julia Elyashova und heute nun Ekaterina Kapshuk, die seit dem Weggang von Oksana dabei ist. Die Truppe kombiniert Elemente aus Heavy, Power, Symphonic und Gothic Metal gewürzt mit einer Prise Electro Pop und klingt dabei nicht wie Amaranthe. Großartige Melodien, eine klare Produktion und die ausdruckstarke Stimme von Ekaterina wissen zu gefallen. Das Interessante an der Art des Songwritings ist aber, das trotz aller melodischen Harmonie keine allzu platte Eingängigkeit vorherrscht. Es gibt vertrackte Gitarrensoli, die sich plötzlich eruptionsgleich entladen und ihre volle Energie in den Raum abgeben. Meine Favoriten sind „Ostannya Zorya“ mit leicht folkloristischem Touch und „Escape From Your Embrace“. Aber auch „Final Curtain“ welches mich stellenweise an die finnischen Kollegen von Amberian Dawn erinnert, hebt sich durchaus vom gängigen Einheitsbrei ab. Wer prägnante weibliche Stimmen und gut gemachte Rockmusik zu schätzen weiß, sollte mal ein Ohr riskieren.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

zurück zur Übersicht