Nauthik aus Köln sind mir seit 2017 ein Begriff. In dem Jahr brachten sie ein Split-Demo mit Babylon Asleep raus, welches über The Crawling Chaos Records erschienen war. Nun liegt uns das erste Album dieses Damage Source-Ablegers vor, welches im schlichten weißen Digipack erscheint. Während es bei Damage Source aber schnellen Death-/Thrash Metal auf die Ohren gibt, wird bei Nauthik das Tempo stark gedrosselt, und zwar so sehr, dass man schon fast von Funeral Doom sprechen kann. Denn wer bei Doom Metal automatisch an Bands wie Black Sabbath, Pentagram, Candlemass oder Trouble denkt, der ist hier völlig auf dem Holzweg. Träge und zähflüssig gehen Nauthik zu Werke. Rockig oder gar von den Siebzigern beeinflusst ist hier scheinbar gar nichts. Träge und melancholisch wird hier mit tiefen Gitarren ganz schwermütig musiziert.

Der finstere Growlgesang geht eher in den Death Metal-Bereich. Dabei beschwören Nauthik eine rabenschwarze und wahrhaft apokalyptische Atmosphäre herauf. Die vier Tracks des Demos wurden für das Album noch einmal völlig neu arrangiert und aufgenommen und sind kaum noch wiederzuerkennen, wenn man das Split-Tape kennt. Neben zwei kurzen Intros sind insgesamt noch neun Tracks auf dem Album enthalten, die alle zwischen fünf und neun Minuten lang sind. Der Hörer wird so dermaßen in die Soundcollagen eingelullt, dass es sogar kaum auffällt, dass bei „Araganu III“ auch mal schnell drauflos geknüppelt wird oder dass es bei „Araganu V" zwischendurch sogar triolische Blastbeats gibt. Die bewusst dumpf gehaltene Produktion passt perfekt ins düstere Gesamtbild. Wer auf träges, doomiges Zeug, wie zum Beispiel Griftegård, steht, der sollte hier mal reinhören, auch wenn man bei über einer Stunde Spielzeit und nur sehr wenigen Tempowechseln als geneigter Hörer sehr viel Geduld und Ausdauer mitbringen muss. In einer richtig miesen Stimmungslage funktioniert „Araganu“ aber durchaus!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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