NETHERBIRD - INTO THE VAST UNCHARTED

Label: | EISENWALD |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 36:58 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Seit 2013 sind die schwedischen Melodic Black-/Death Metaller Netherbird Stammgäste in der CROSSFIRE-Redaktion. Da erschien nämlich ihr drittes Album „The Ferocious Tides Of Fate“, welches eine Bombenkritik bekam und zu einem ausführlichen Interview führte. Ich kaufte mir alles nach und stellte mir auch alles danach Folgende in den heimischen CD-Schrank. Nun sind sie bei einem deutschen Label gelandet und bringen heuer ihr nunmehr fünftes reguläres Album an den Start, welches es – neben der herkömmlichen CD – sogar auch wieder auf Vinyl gibt, wie schon der Vorgänger „The Grander Voyage“ aus dem Jahr 2016 auch. Und das neue Album ist auch wieder eine Granate geworden! Hielt ich meine Netherbird-Einstiegsdroge „The Ferocious Tides Of Fate“ eigentlich immer für unangefochten, so muss ich dieses Mal möglicherweise diese These revidieren. „Into The Vast Uncharted“ beginnt mit dem furiosen Opener „Saturnine Ancestry“, wo sofort mit angehobenem Tempo gehörig die Post abgeht! „Harvest The Stars“ ist mit drei Minuten der kürzeste Track des Albums und kommt mit einer verträumten Gitarrenmelodie und im Midtempo daher. Direkt danach folgt der längste Track des Albums, das fast neunminütige „Mercury Skies“, das an ihre Landsleute von Mörk Gryning mit seinen furiosen Gitarrenläufen und Blastbeats erinnert.
Nie haben schnelles Geballer und eingängige Melodien so perfekt harmoniert wie hier. Aber der Song ist nicht ohne Grund so lang. Natürlich wird es mit akustischen Gitarren im Mittelteil noch sehr episch. „Lunar Pendulum“ steigert sich mit einem spannenden Songaufbau, und der Titel ist Programm, denn mystische Glocken gibt es zwischendurch auch zu hören. „Eventide Evangel“ beginnt mit einem schönen Akustik-Intro und wird von geheimnisvollem Flüstergesang untermalt, der erst später aggressiver wird. Die Musik bleibt hier aber ruhig. Mal etwas anderes! „Obsidian White“ klingt mit seinem rasenden Tempo wieder wie Dissection, Dawn oder eben Mörk Gryning, so wie man es von Netherbird auf den früheren Alben schon gewohnt war. Beim abschließenden „Nexus Of Unlight“ erinnert mich der facettenreiche Gesang etwas an das „Amok“-Album von Sentenced, mit denen man ansonsten musikalisch aber nicht viel gemein hat. Netherbird gehen viel abwechslungsreicher vor als früher, haben aber immer noch ihren eigenen Stil. Sie schaffen es immer wieder, sich selbst neu zu erfinden und sich dennoch treu zu bleiben. Das Artwork, welches ein stimmungsvolles, vinylwürdiges Gemälde zeigt, ist ebenfalls mal wieder mehr als amtlich. Hier wird Melodic Black-/Death Metal auf allerhöchstem Niveau gezockt! Pflichtkauf für alle Szenegurus!
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller