CREEPING DEATH - WRETCHED ILLUSIONS


Label:EONE
Jahr:2019
Running Time:39:44
Kategorie: Neuerscheinung
 

„Creeping Death” ist einer der beliebtesten Metallica-Songs, wohl aber eher zufällig Namensgeber für diese im Jahr 2015 gegründete Band aus Texas, die sich musikalisch eher einer Mischung aus Death Metal und einer ganz vagen Prise Hardcore verschrieben hat. Nach vier Jahren liegt uns nun also auch die erste Langrille von Creeping Death vor. Zuvor gab es lediglich ein Demo, zwei EPs und zwei digitale Singles von ihnen. Auf diesem Debüt sind jedoch zehn gänzlich neue Tracks, die alle nicht auf all ihren bisherigen Veröffentlichungen enthalten waren. Alle pendeln etwa im Vier-Minuten-Bereich, sind also nicht zu lang. So kommt hier auch keine Langeweile auf. Alle Tracks sind gut auf den Punkt gespielt und grooven wie Sau, wie schon der schleppende Opener „Ripping Through Flesh“ beweist. Mit „Captivity“ folgt dann aber eine treibende Doublebass-Dampfwalze. „Bloodlust Contamination“ beginnt mit einem wilden Schlagzeug-Intro, danach wird das Gaspedal ausgefahren. Das geht bei „Sinner´s Torch“ so weiter. Sie können also nicht nur geordnet, sondern auch wild und ungestüm. Geil! „Corroded From Within“ ist dagegen wieder sehr doomig und klingt dabei düster und bedrohlich. In der zweiten Hälfte des Albums bleibt das Tempo dagegen meistens im oberen Bereich. Nur noch gelegentlich packen Creeping Death die Groove-Keule aus. Der Gitarrensound knarzt schön dreckig daher, wodurch mich die Amis an Entombed, Entrails oder Grave erinnern, aber durch die teilweise vorhandenen Hardcore-Einflüsse auch an ihre Landsleute von Gatecreeper oder Skinfather. Die fette Produktion ist sauber und druckvoll, klingt aber zur jeder Zeit völlig natürlich. Auch das düstere, apokalyptisch wirkende Gemälde, welches das Album-Cover ziert, weiß zu gefallen. Die Verpackung stimmt also auch. Schweden Death Metal-Fans, die auch die späteren, groovigen Entombed-Sachen mögen und auch nichts gegen dezente moderne Einflüsse haben, können hier bedenkenlos zugreifen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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