RED KITE - SAME


Label:RARE NOISE
Jahr:2019
Running Time:42:03
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Wer Lust und Freude auf Abenteuer und Extreme hat, dieses Album, hat all dies und zwar gewaltig. Spannung und Intensität von vier genialen Musikern. Even Helte Hermansen (Guitars), Trond Frones  (Bass), Bernt Andre Moen (Keyboards) und Torstein Lofthus an den Drums, kommen ausnahmslos aus den Musik Bereichen Rock und Heavy Metal. Die vier Nordlichter entwickelten nach und nach immer größere Lust, gemeinsam zu Jammen. Freie Improvisation. Spitzenkönner an den Instrumenten verschmelzen zu einer Einheit. Heraus kam Red Kite. Dieses Album komprimiert Genialität in fünf Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und dennoch den roten Faden nicht verlieren. Schon in Song Nummer Eins, „Ptah, The El Daoud“, in der Originalfassung ein Meilenstein des spirituellen Jazz, der 70iger von Alice Coltrane. Wir erinnern uns an den einprägsamen Bass, im damals von Ron Carter gespielt. Hier wird in der Interpretation, die spirituelle Form des Originals, zu einer aggressiven Dampfwalze der Sounds. Vitalität pur! Jedes der nun folgenden Songs hat einen, ich möchte mal sagen, mehr als provokanten Titel. Aber wohl so gewollt. Sicherlich oftmals mit einem Augenzwinkern erdacht. Aber niemals ein Witz. Dazu ist alles unglaublich dicht gewebt. Jeder Song hat Eigenes. Teilweise stampfend aggressiv in den zum Free Jazz gehenden Passagen, dann wieder wohltuend ruhig, sich steigernd. Die weite des Raumes nutzend. Gitarrenklänge, in dieser Form nur von den Jazz Alben der führenden Jazz Größen, der nordischen Hemisphäre bekannt. Ich möchte hier jetzt keine Namen anführen aber ich denke, jeder Jazz Freund weiß, welche Gitarristen gemeint sind. Ob nun „13 Enemas For Good Luck“, „Flew A Little Bullfinch Trough The Window“, „Focus On Insanity“ oder „You Don`t Know, You Don`t Know“. Hinter keinem Titel kommt das, was man erwarten könnte. Dieses Album könnte man auch als Freestyle Performance des Jazz bezeichnen. Einfach außergewöhnlich.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer


zurück zur Übersicht