PSYCHOPUNCH - THE LAST GOODBYE


Label:SILVERDUST
Jahr:2010
Running Time:37:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Quartett aus Schweden gehört immer noch zum Besten was Skandinavien an Rock ´n´ Roll-Acts der Neuzeit zu bieten hat. Und auch nach Jahren merkt man nicht nur weiterhin die Qualität sondern auch die Spielfreude der rauen Tracks. Die Jungs aus Vasteras gehen auch auf ihrem neuen Werk "The Last Goodbye" als wahre Puritaner in den Ring. Trotz aller Melodien und partytauglichen Songs wie bei "Long Time Coming" oder "The Way She´s Kissing" haben sie den räudigen Charme einer Straßenband nicht vergessen. Immer noch verlassen sie sich auf den verzaubernden Klang einer Gibson Les Paul Gitarre die an einem Marshall Amplifier angeschlossen ist. Komisch ist nur, dass man nicht mit jedem Album eine ähnliche Stärke auf die Reihe kriegt. Während der Vorgänger "Death By Misadventure" aus dem Vorjahr noch eben die Kurve gekriegt hat, ist man mit dem aktuellen Silberling und den punkigen Ansätzen, kombiniert mit Beach Boy-Flair wie bei "Never Let Me Go", genau am Puls der Zeit. Genauso melodisch aber lyrisch etwas böser geht man bei "Distant Sound Of Riot" zu Werke. Klingt ein bisschen wie die Toten Hosen als man sie noch gut finden konnte. Erstaunlich, dass diese zehn Tracks in nur drei Wochen entstanden sind.

Bauchfeeling ist eben nicht zu verachten. Auf Vinyl gibt es einen Beitrag mehr. Im Info spricht man von vierzehn beziehungsweise fünfzehn Tracks. Ich hoffe nur, dass dies ein Druckfehler ist und man mir keine Kurzversion untergejubelt hat. Ein Filler schleicht sich auch ein. Dachte ich zumindest anfänglich, aber wenn man dem Titeltrack eine Chance mehr als dem Rest gibt, entfaltet sich der Refrain zum Hit. "She Don´t Really Mind" weckt wieder starke Erinnerungen an die Toten Hosen in den Anfangsjahren. Vielleicht der coolste Song des Albums. Sehr gut finde ich, dass die Pin-Up-Covergestaltung zum Dauerbrenner für die Band geworden ist. Old-School-Rock `n` Roll mit irischem Trinklied-Flair servieren die Boys auf "Bring It On". Da bewegen sich die Mauken von ganz alleine. Schön, dass der Rausch bis zum Ende getragen wird. Und warum rückt der Poser keine zehn Zähler raus? Na, weil irgendwie hätte eine kleine Überraschung dabei sein dürfen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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