Die „eierlosen Nutten aus dem schwulen Norden“ sind wieder da. Die Rede ist natürlich von Illdisposed aus unserem schönen Nachbarland Dänemark, die aktuell mit „Reveal Your Soul For The Dead“, Album Nummer vierzehn ihrer achtundzwanzigjährigen Bandkarriere, kredenzen. Den ganz großen Durchbruch, der ihnen in der Vergangenheit mehrmals vorgesagt worden war und der mit dem Wechsel zu Roadrunner Records 2004 zum Greifen nahe schien, werden Frontröhre Bo Sommer und seine Mitstreiter, auch mit dem neuen Opus nicht mehr schaffen. Zum Glück muss man dennoch sagen, denn wohin der große Durchbruch führen kann, sieht man ja aktuell an einer anderen dänischen Band, die der Verkaufszahlen wegen mittlerweile mit Metal, ungefähr genauso viel am Hut hat wie der ZDF-Fernsehgarten. Illdisposed hingegen haben inzwischen alle normale Day-Jobs und können deshalb die Musik machen, auf die sie Bock haben. Und das ist auf „Reveal Your Soul For The Dead“ ein gehöriges Brett geworden.

Die etwas irritierenden Black Metal-Einflüsse vom Vorgängeralbum sind verschwunden und es wird wieder ausschließlich dem Death Metal gefrönt, und zwar wie von Illdisposed seit längerem gewohnt, in einem modernen Gewand. Weil man wie bei „To Sail You Away“ („God Of Emptiness“, anyone?) und „We Are One“ (Arch Enemy) einige bekannte Weggefährten zitiert und mit „What Will I Become?“ mal eben den besten Amon Amarth-Song raushaut, den Amon Amarth nie geschrieben haben, fehlt zwar hier und da etwas die typische Illdisposed-Note, gut ins Ohr geht die knappe Dreiviertelstunde aber trotzdem. Illdisposed beweisen auf „Reveal Your Soul For The Dead“ einmal mehr, dass man auch ohne Pig Squeals und Breakdowns, modernen Death Metal spielen und sich auch auf seine Wurzeln besinnen kann, der noch mehr Bock auf die ohnehin immer sehr unterhaltsamen Live-Shows des verrückten Fünfers macht. Godt gået!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Sebastian Thiel

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