Die Zeiten sind lange vorbei, in denen Kenny Wayne Shepherd mich mit purem Blues begeistern konnte. Er entwickelte sich nämlich ständig weiter und vor allem entdeckte er sich stets neu. Kein Wunder, das der Mann, samt seiner Stammband, mit dem aktuellen Werk „The Traveller“ (nun Vater und einundvierzig Jahre alt), alle Schranken und Genre durchbricht. So ist es nicht verwunderlich, das er mit seiner Stratocaster beim Opener „Woman Like You“, in rockige Gefilde knallt. Erst mit „Long Time Running“ und „I Want You“, drückt der alte Blues-Barde durch. Eine Ballade wie „Trailwind“, lässt die Country-Vorliebe des Protagonisten durchblicken. Sehr charmant und immer auf dem höchsten Niveau. Es scheint als wenn Kenny einer der weniger Dauerbrenner seit Jahren bleibt. Ich jedenfalls kenne kein schlechtes Album. Diese zehn Songs sind wieder mitten aus dem Herzen und aus dem Bauch. Dabei scheut der Gitarrist nicht eine hochwertige Coverversion von „Mr.Soul“ (im Original von Buffalo Springfield mit dem Kanadier Neil Young) zu präsentieren. Das darf nicht jeder, haha. Mit der Joe Walsh Nummer „Turn To Stone“ legt man aber nach. Main Favorit ist jedoch die Country-Eigenkomposition „Take It On Home“. Nachdem jahrelang der Barde Noah Hunt an Kennys Seite gesungen hat und Kenny stets einige Tracks übernommen hat, hat man dieses Konzept wieder beibehalten. Never change a winning Team! Mit Gravity“ kommt etwas Pop-Musik in die Melange aber selbst diese Nuancen sind ein Zugewinn. Wie immer beide Daumen hoch.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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