HORIZONS EDGE - LET THE SHOW GO ON

Label: | FASTBALL |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 58:59 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Frischer Power Metal von der unteren Seite des Globus, dort wo die Leute quasi mit den Füssen oben sind und die Köpfe nach unten hängen. Sei es drum, mit der aktuellen Langrille bringt der Fünfer aus Melbourne bereits das dritte Album auf den Markt. Aushängeschild ist natürlich die stimmgewaltige Front Lady Kat Sproules, die ein ganz eigenes Timbre zum Besten gibt. Stellenweise mit leicht nasalem Einschlag aber immer sehr kräftig aus dem Bauch heraus. Erstaunlicherweise fällt mir gerade keine vergleichbare Nachtigall ein, sie hat wirklich eine sehr eigene Stimme. Musikalisch gibt es satten Power Metal mit einem leichten düsteren Touch. Dabei bleibt die Marschrichtung strikt geradeaus, kein pompöses Rumgeschwurbel oder klitschiger Bombast. Es geht mit Volldampf voraus. Qualitativ auf hohem Niveau, zeigen die Australier hier, dass man in nur sechs Jahren drei hochkarätige Studioalben herausbringen kann, ohne sich dabei ständig zu wiederholen. Natürlich erfindet sich die Truppe nicht jedes Mal von Grund auf neu, aber es werden von Album zu Album neue Akzente gesetzt. Auch der durchaus massive Einsatz der Keyboards, lässt die Songs nicht zu elektronischen Schmalznummern werden, sondern treibt zusammen mit den Gitarren die Nummern nach vorne. Wer offen ist für clever gemachten Power Metal mit viel Beiwerk ist, der sollte hier mal reinhören. Mein einziger Kritikpunkt ist die Abmischung, die stellenweise den Gesang etwas in den Hintergrund drückt. Da hätte ich von Ralf Scheepers (Primal Fear) mehr erwartet. Er zeichnet sich nämlich für die Gesangsaufnahmen verantwortlich und hat sogar das Titelstück mitgesungen. Die restliche Produktion lag in den Händen von Bob Katsionis (Firewind) Alles keine Greenhorns in dem Metier sollte man meinen. Aber ansonsten eine klasse Scheibe!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt