NIFLHEL - UNDER THE BANNER OF BLOOD

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 43:57 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Drei Jahre nach dem Debüt „A Warrior Comes Home“ legen die Melodic Death Metaller Niflhel aus Hamm in Westfalen ihr zweites Album „Under The Banner Of Blood“ vor. Das Besetzungskarussell hat sich ordentlich gedreht; die Band an sich aber auch! Klang das Erstlingswerk stellenweise noch etwas scharfkantig und holprig, so hat hier alles seinen Platz. Das Zusammenspiel klingt runder und die Produktion sauberer und differenzierter. Vor allem fällt aber auf, dass Niflhel weitaus bessere Musiker und Songschreiber geworden sind. Die Songs sind dieses Mal hörbar auf zwei Gitarren ausgelegt, die gekonnt miteinander harmonieren, und die Songs insgesamt viel abwechslungsreicher. Es gibt unheimlich viele Part- und Taktwechsel. Dennoch ist immer ein roter Faden erkennbar, der sich durch das gesamte Album zieht. Ein düster gesprochenes Intro eröffnet den Reigen, einem Film-Soundtrack gleich, bevor mit „Without Fear“ der flotte, eigentliche Opener aus den Boxen ballert. Sofort fällt auf, dass der Gitarren-Sound mehr am Schweden Death Metal der Neunziger orientiert ist. Mit „Berzerker Rage“ folgt dann ein Doublebass-Kracher im Amon Amarth-Stil. Der Titeltrack beginnt zunächst schleppend und frostig, das Tempo wird aber im weiteren Verlauf etwas angezogen. Bei „Dead Around Me“ stehen schnelle Gitarrenläufe und Doublebass im Vordergrund. „Ride Along The Bifrost“ überrascht mit ruhigen, akustischen Gitarren, stellt sich aber als einminütiges Zwischenstück heraus und bildet das Bindeglied in der Album-Mitte. Die größte Überraschung des Albums dürfte wohl „Around The Oaken Table“ sein. Es ist ein Doublebass-Kracher im Dreivierteltakt mit vielen Breaks und Taktwechseln. Zudem gibt es erstmals heroische Chöre zu hören. „Coldness From The North“ beginnt mit coolen Kriegstrommeln und kommt dem klassischen Melodic Death Metal aus Schweden Mitte der Neunziger wohl am nächsten. Auch hier überraschen Niflhel mit hymnischen Chören im Refrain. Das treibende „Hel – Goddess Under Ice“ bildet den offiziellen Abschluss des Albums und überrascht sogar mit Blastbeats. Doch es ist noch immer nicht Schluss. Das groovige „Fenriswolf“ ist eine Neuaufnahme vom Debüt-Album „A Warrior Comes Home“, bei dem die beiden Gitarren besser gemeinsam kooperieren als auf der Urversion. Niflhel haben einen enormen Schritt in den letzten drei Jahren gemacht. Obwohl alles detailverliebter und ausgefeilter ist, fließen alle Songs wie aus einem Guss.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller