TAMTRUM - FUCK YOU I’M DRUNK / STRONGER THAN CATS


Label:ALFA MATRIX
Jahr:2009
Running Time:42:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Huch, was ist denn das? Hatte ich Tamtrum doch eigentlich mit Harsh-Elektro in Verbindung gebracht, bin ich total überrascht was mir da aus den Boxen entgegen dröhnt. Gitarrenrock, poppig mit Elektro unterlegt. Die Franzosen wechseln also wieder einmal ihren Stil. Angefangen in der französischen Black Metal Szene, gewechselt zu brachialem Elektro und jetzt mehr Richtung unspektakulärem elektronischen Rock `n’ Roll. So gehen dann die ersten Songs wie „Ass Rider“ oder auch „Fuck You I’m Drunk“ ziemlich belanglos an einem vorüber, so dass selbst das ständige „This is a promotional copy“ gar nicht mehr großartig auffällt. Bei „Smart“ versucht man dann noch Punkeinflüsse mit in die Musik einfließen zu lassen, aber selbst das kann nicht wirklich überzeugen. Das Ganze klingt eher belanglos zusammengeklaut bei Bands wie AC/DC, KMFDM, Marilyn Manson, Apoptygma Berzerk usw. Erst beim achten Song „Speed Madly Twisted Earth Fuck Off“ kommt der Sound, den man eigentlich von Tamtrum gewohnt war. Jedoch bleiben auch diese soundtechnisch auf der Strecke, man vermisst den aggressiv nach vorne treibenden Bass, auch hier haben mehr poppige Elektroelemente Einzug gehalten. Ein bisschen Combichrist, ein bisschen And One und fertig. Wenn Bands eine Stilveränderung vornehmen, sich weiter entwickeln, sehe ich das normalerweise immer sehr positiv, wenn sie sich nicht immer wieder selbst kopieren. Aber in diesem Fall bin ich eigentlich enttäuscht. Es klingt nach allen möglichen Bands, kein richtiger Stil ist zu erkennen. Ich wüsste nicht, wem ich dieses Album empfehlen sollte, die Leute die auf rockigen Elektro stehen mögen definitiv nur die ersten Songs. Andere Musikfans, die auf düsteren Elektro stehen, würden die CD aufgrund der ersten Songs nicht mögen. Und dazu kommt noch, dass beide Hälften, egal welcher Musikausrichtung jetzt, belanglose Tracks enthalten. Zu hoffen bleibt, dass dieses Experiment das Einzige bleibt und Tamtrum sich beim nächsten Mal wieder nur auf einen Stil beschränken und diesen dann auch wieder intensiver und eigenständiger ausarbeiten.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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