Die britischen progressive Rocker Crippled Black Phoenix verfallen mit ihrem neusten Output „Great Escape“, deutlich in Schwermut und erörtern dabei textlich das Sein und die menschliche Gesellschaft. Mit unterschwelligen Melodiebögen und Alan Watts gesellschaftspolitisch anklagender Erzählstimme, startet das Ganze mit dem vergleichsweise Long Intro „You Brought It Upon Yourselves“. Mit hypnotischen Tastenfolgen wird der starke Opener „To You I Give“ eingeläut und setzt zudem noch mit einem pompösen Chorus und zum Ende hin sogar mit metallischen Einlagen, das erste Ausrufezeichen. „Uncivil War (Part I)“ wartet mit melancholisch, synthetischen Samples auf, um anschließend, in den polarisierenden Beats von „Madman“, Lautsprecherdurchsagen einfließen zu lassen. Das im Soundtrack-Flair startenden „Times,They Are A Raging“, kratzt dann die zwölf Minuten Spieldauer an, wobei Piano, Streicher, Gitarre und zum Ende hin sogar Akkordeon, eine Symbiose eingehen. Darauf folgend wird das schwerfällige „Rain Black, Reign Heavy“, wieder mit der bereits vom Vorwerk bekannten Unterstützung von Belinda Kordic präsentiert. Die weiteren Songs bewegen sich auch im Ambient, sowie im Post Rock Bereich, wobei mit den eingestreuten, elektrischen Gitarrenfetzen, eine insgesamt gesehen, sehr eindringliche Stimmung erzeugt wird. In dem auf zwei Parts verteilten und über zwanzig minütigen Titeltrack, werden dann nicht nur kompositorisch, sondern auch musikalisch Parallelen zu den Legendären Pink Floyd erkennbar, dessen legitime Nachfolge diese Band durchaus in der Lage scheint anzustreben. Fazit: An trüben und regnerischen Tagen einfach die Scheibe einlegen und bei einem Getränk die Augen schließen und diese melancholische und anspruchsvolle Klangvielfalt auf sich einwirken lassen!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters

zurück zur Übersicht