Aftermath aus Chicago haben geschlagene fünfundzwanzig Jahre gebraucht, um den Nachfolger ihres im Jahr 1994 erschienenen Debüt-Albums “Eyes Of Tomorrow” zurecht zu zimmern. Die Zeit ging gut rum, erschienen doch ein paar Boxsets mit altem Zeug in den letzten Jahren. Auch der Gig auf dem Headbangers Open Air 2015 ist uns noch gut in Erinnerung geblieben. Das neue Werk „There Is Something Wrong“ ist ein Konzept-Album geworden, das diverse Verschwörungstheorien behandelt; im Song „Pseudocide“ allein dreiunddreißig Stück! Sänger Kyriakos „Carlie“ Tsiolis hat verdammt viel Wut im Bauch, und die muss raus! Im Laufe der Jahre zu Technical Thrash Metallern mutiert, gehen Aftermath auf dem neuen Werk mehr zu ihren ganz frühen Crossover-Wurzeln zurück; natürlich nicht, ohne ihren technischen Anspruch zu vernachlässigen! Intro, Zwischenstück und Outro bilden das Grundgerüst dieses Monsters, das zwar gewohnt aggressiv, aber auch ungewohnt melancholisch ist. Dadurch wird eine apokalyptische Grundstimmung auf „There Is Something Wrong“ erschaffen, die zwar beklemmend ist, aber perfekt zum Konzept des Albums passt. Schwer zugänglich waren sie schon damals, schwer zugänglich sind sie auch noch heute. Wer damit kein Problem hat und ähnlich gepolte Bands wie Coroner, Anacrusis oder Atheist mag, der wird auch mit Aftermath etwas anfangen können. Aber seid gewarnt: Eingängig geht anders, und das Album muss erst mit mehrmaligem Hören wachsen!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht