Luciferian Insectus ist das Blackened Death Metal-Soloprojekt von Darren Peterson, der aus dem sonnigen Florida in das verregnete Amsterdam ausgewandert ist. Er spielt auch Death-/Thrash Metal bei Grim Reality und lupenreinen Black Metal bei Neldoreth – beides unter Leuten. Hier macht er aber alles im Alleingang, und das gar nicht mal schlecht. Zwei Demos und drei Alben gibt es von Luciferian Insectus seit 2013. Das ist beachtlich! „Godless“ ist übrigens nicht das neue, dritte, sondern das zweite Album dieses Projektes, und das einzige, welches komplett in Eigenregie – also ohne Label im Rücken – erschienen war. Keine Ahnung, warum der Download erst jetzt bei uns eingetrudelt ist, das letzte Album „Lacet Saeva Ad Coronam“ dagegen nicht. Ist aber eigentlich auch egal! Die Musik kann so einiges! Neun Songs sind hier enthalten, die alle zwischen drei und fünf Minuten lang sind und ohne Lückenfüller auskommen. Die Mucke ist mal schnell, mal groovig, der tiefe Growlgesang immer wütend und aggressiv. Das Schlagzeug ist zwar nur programmiert, dies fällt aber ausnahmsweise mal nicht negativ ins Gewicht. Das Tempo variiert zwischen doomigen Dampfwalzen-Riffs und sauschnellem Geballer. Herr Peterson schafft es aber dennoch, immer auch eine düstere, apokalyptische Atmosphäre zu erzeugen. Die Musik ist finster und sehr eigenständig. Ein wenig fühle ich mich an polnische Bands wie Behemoth, Hate oder Vader erinnert - wenn auch nicht so perfektioniert – aber stellenweise auch an Belphegor, Krisiun oder Hate Eternal. Dies sollen aber nur grobe Anhaltspunkte sein, um zu zeigen, wo man Luciferian Insectus einordnen soll. Wie gesagt: Hier herrscht ein eigen(willig)er Sound. Die Produktion ist etwas demomäßig, dafür aber authentisch und vor allem sympathischer Underground. Ein tolles Artwork rundet ein gutes Album gekonnt ab. Gefällt!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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