THE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES - TRE

Label: | BLUES FOR THE RED SUN |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 48:36 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
The Devil And The Almighty Blues stammen aus Norwegen, genauer gesagt, aus dem Musikuntergrund Oslos, und legen nach einem selbstbetitelten Debütwerk in 2015, dem zweiten Opus "II" in 2017, nun ihr Drittwerk vor, was sie folgerichtig mit "Tre" titulieren. Sechs Songs umfasst die knapp fünfzigminütige Scheibe und, allein an der ergo längeren Spielzeit, dürften die Rock-Enthusiasten bereits erfasst haben, dass es hier nicht nur um simplen Blues geht. "Salt The Earth", legt mit warmen, durchdringenden, mit Doom durchtränkten Klampfen fein los. Nach spannendem Aufbau setzen nach etwa drei Minuten Percussions und eine harsche, auf den dunklen Grundton, wie Arsch auf Eimer, passende Voice von Arnt Olaf Andersen ein. Man bleibt im Bluesschema, zeigt aber deutliche Tendenzen in Richtung Stoner und erdigem Hardrock. Zum Ende wird es bedächtig, sehr retro und man erinnert an The Vintage Caravan. Feine Gospelgesänge im Mix mit verzehrenden Licks und hämmernde Grooves begegnen uns auf dem großartigen "One For Sorrow". Und, wieder nach etwa drei Minuten, legen orgienhafte Gitarrenstürme los. Bei "Lay Down" nimmt uns der schwere Blues direkt ein. Arnt rotzt raus, was das Zeugs hält, driftet dann in psychedelische Sphären ab und erdet sich wieder in urwüchsigen Klängen. Das melancholische "Heart Of The Mountain", walkt mit schwarzem Delta-Blues ganz schwer daher. Das ist quasi der wahre Doom, direkt aus dem Blues erwacht und es ballert, drückt und die Leads sind der pure Wahnsinn. Treibend, flott, mit scheppernden Drums und schön verfuzzten Gitarren folgt "No Man´s Land". Der Song ist gut, bis die geilen, gospelartigen Chöre einsetzen, der Groove mehr und mehr zulegt und den Track auf ein Niveau heben, das nur eine Beschreibung, nämlich "genial", zulässt. Mit dem Anfangs ganz bedächtigem, zaghaftem "Time Ruins Everything", klar das auch dieser Song wieder in stonerartige Gefilde mit lavarartiger Grundstimmung übergeht, entlassen uns die fünf Nordmänner und lassen einen verzückten Hörer zurück. Fazit: Aufregend, abwechslungsreich, heavy, einfach überwältigend, ein Album, welches, wie kaum ein anderes, die Höchstnote verdient. Mir bleibt nur eins, ab zu JPC, und mal schauen, was ich alles auf Vinyl noch ordern kann.
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey