Lunatic Affliction sind offiziell eine Atmospheric Black Metal-Band aus Nürnberg, die zunächst von 2001 bis 2007 aktiv war, in dieser Zeit aber nur das Demo „Mental Torture Tour“ veröffentlichte. 2015 kam es zur Reformierung der Band. Nur ein Jahr später folgte das offizielle Debüt-Album „Im Bannkreis Der Götter“. Nun liegt uns das Zweitwerk „Secreta Obscura Mysterium“ vor, welches musikalisch praktisch gar nichts mehr mit seinem Vorgänger zu tun hat. Seit diesem Jahr ist Czernobog von Deathronation als zweiter Gitarrist mit an Bord, auf diesem Album aber leider noch nicht zu hören. Dennoch ist dieses Album viel ruppiger ausgefallen als ich es zunächst erwartet hatte. Hier steht der räudige Black Metal schon deutlich im Vordergrund, der zwar düster, aber dafür auch recht gut gespielt ist. Sägende Riffs werden unterlegt von dezenten, düsteren Melodien, das Tempo ist aber meistens hoch und der Gesang schön aggressiv. Verträumt, Keyboard-lastig oder kitschig ist hier also trotz der musikalischen Umschreibung rein gar nichts. Lunatic Affliction verarbeiten auch thrashige Einflüsse, klingen dreckig und rotzig. Aus Nürnberg stammen ja neben Deathronation auch Bands wie Total Hate, Seeds Of Hate oder Goath, die hier ganz gut als Referenzen dienen können. Die Produktion ist gut, aber bewusst Underground-lastig ausgefallen. Nichts wurde hier glattpoliert. Warum auch? Die Mucke knallt ordentlich. Der böse Spirit darf natürlich nicht mit sterilen Plastiksounds zerstört werden. Leute, die das Debüt kennen, werden sich umgucken!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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