GROUNDBREAKER - SAME


Label:FRONTIERS
Jahr:2019
Running Time:43:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Um es vorweg zu nehmen, dieses Album ist eine 1A Melodic Rock Scheibe, tolle Songs, eine fette Produktion, Hooklines die ins Ohr gehen und virtuose Gitarren die richtig Druck machen können. Mit „Over My Shoulder“ geht es gleich hymnisch los. Der Song klingt satt, der Refrain macht an und die Stimme von Steve Overland (FM, The Ladder) trägt das Ganze in sphärische Höhen. Sowohl „18 Till I Die“ als auch die süffige Ballade „Something Worth Fighting For“, transportieren Melodic Rock der reinen Lehre, alles wie es sein soll. Doch das beschreibt leider ebenso ein wenig den einzigen Schwachpunkt des Albums. Wenn ein Herr Overland in ein Projekt involviert ist, liegt die Messlatte schon von ganz allein immer sehr hoch. Schaffte er es in der Vergangenheit doch immer, egal ob bei der aktuellen FM-Scheibe („Atomic Generation“-2018), dem grandiosen Debütwerk von The Ladder oder seinen beiden Solo Alben, der kompletten Chose Leben einzuhauchen…seine ureigenen Haken zu schlagen und den Songs Charakter zu verpassen. Das fehlt Groundbreaker leider ein wenig. Der perfekt, vielleicht zu perfekt inszenierte AOR, wirkt stellenweise etwas hüftsteif und konstruiert, wie vom Reißbrett. Alles von extrem hoher Güte und dennoch etwas gesichtslos. So plätschert „Tonight“ gefällig aber ohne wirklichen Wiedererkennungswert an einem vorbei und „Sound Of A Broken Heart“, kann im Refrain nicht halten, was es beim Einstieg verspricht. Irgendwie sehr programmatisch für die ganze Scheibe. Genial gespielt, rockt, klingt klasse aber irgendetwas fehlt. Wie ein zu vorsichtig gewürztes Steak. Das Grundprodukt ist etwas ganz Feines, aber es will nicht richtig auf der Zunge, pardon, im Ohr tanzen. Tolle Platte, fraglos, das Zeug zum Klassiker? Leider eher nicht.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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