HANZEL UND GREYTEL - SATANIK GERMANIK


Label:METROPOLIS
Jahr:2018
Running Time:44:59
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seit 1993 existiert in den Tiefen des härteren Metals eine Band, welche zwar mit so gut wie allen namhaften Industrial Acts wie Ministry, Rammstein und KMFDM getourt hat, aber ihre Bekanntheit nie derart ausbauen konnte wie die genannten Bands. Das scheint die Amis aber nicht sonderlich zu stören, denn mit „Satanik Germanik“, gibt es seit 2018 wieder neues Material dieses bizarren Musikprojekts. Stilistisch geht es diesmal verstärkt in Richtung Black Metal, wobei die musikalischen Wurzeln dennoch nicht vergessen werden. „Golden Dämmerung“ eröffnet die neue Platte mit atmosphärischen Klängen, mönchs-artigen Choreinlagen und einer insgesamt sehr mystischen Stimmung. Diese setzt sich in „We Rise As Demons“ fort, hier kommen doomig- groovige Gitarren und flächige Keyboards dazu. „Black Six Order“ legt da nochmal eine Schippe drauf, Double Bass Passagen und epische Keyboards runden das Klangbild ab. Wow, das ist mal ein Sound! In „Weisses Wald“ kommt zum ersten Mal die deutsche Sprache zum Einsatz. Klanglich könnte man auf die Idee kommen, dass sich Eisregen mal eben das Stahlophon der Krupps ausgeborgt haben. „I Am Bad Luck“ nimmt erstmal ein wenig Tempo und Aggressivität raus, hier bedient man sich einem weiblichen Sprechgesang. Insgesamt ein eher melancholischer Song. Doch damit ist danach Schluss. „Trinken Mit Der Kaizer“ ist abermals ein deutscher Track, welchen man einfach nur als unterhaltsam bezeichnen kann, wie die Amerikaner die deutsche Sprache artikulieren und bewusst Fehler einbauen, wie es auch in „Sonnenkreuz“ und „Unter Alles“ der Fall ist. „Hellfire Und Grimmstone“ und „13 Moons“, setzen den typischen Sounds des Albums fort. Mit „Kinamreg Kinatas“ schließt sich der Kreis, die epischen Mönchschöre und die mystische Stimmung sind zurück, diesmal allerdings mit metallischer Untermalung. Hanzl und Greytl sind insgesamt vielleicht etwas ernster geworden und haben sich von ihren Wurzeln abgewandt. Trotzdem bietet dieses Album dem Hörer einige Leckerbissen. Die Amerikaner werden hoffentlich auch in Zukunft die Bastion des innovativen, experimentierfreudigen Metals bilden. Wenn es so weitergeht wie auf „Satanik Germanik“, kann man getrost optimistisch in die Zukunft schauen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg


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