ALKIMISTA - ENTRE A EMOCAO E A RAZAO


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:41:52
Kategorie: Eigenproduktion
 

Alkimista aus Portugal spielen laut Facebook schlicht Metal, aber so einfach ist das nicht. Sie sind schon im Death Metal angesiedelt, aber nicht nur das. Sie klingen auch mal rockig oder auch psychedelisch. „Entre A Emoção E A Razão“ wurde zwischen 2003 und 2006 geschrieben, aber erst 2017 fertiggestellt und ist ihr erstes Album überhaupt. Es enthält zwar nur fünf Tracks, diese sind aber mit sechs bis zehn Minuten alle recht lang. Das bedeutet aber nicht, dass hier gleichzeitig auch viel passiert. Die Portugiesen gehen sehr träge und zähflüssig vor. Die Riffs sind simpel, die dezenten, teils zweistimmig gespielten Gitarrenmelodien, die gelegentlich an Paradise Lost erinnern, melancholisch. Es gibt zwischendurch auch akustische Gitarren, die die Sache etwas auflockern. Viele Bands Mitte der Neunziger klangen so ähnlich. Ich muss an Bands wie Anathema, My Dying Bride, Mourning Beloveth oder Enchantment denken, obwohl ich sagen muss, dass mir diese Bands alle besser gefallen; vermutlich weil es vor zwanzig Jahren „Meine Zeit“ war. Der Mittelteil von „Alquimista“ erinnert wohl eher ungewollt an „Symptom Of The Universe“ von Black Sabbath, aber der Gesang natürlich nicht. Auch wenn das Album an sich ganz gut funktioniert: So richtig will der Funke nicht überspringen. Ich mag alle Bands, die ich zuvor als Vergleiche angezogen habe, aber das Gewisse Etwas, das diese Bands hatten, fehlt bei Alkimista irgendwie. Vielleicht muss man aber auch in der richtigen Stimmung sein, um dieses Album als Ganzes zu begreifen. Zum Schluss hin gefällt es mir etwas besser, und es ist eine gute Steigerung herauszuhören. Die Produktion passt jedenfalls gut zum Gesamteindruck. Ein etwas anderer Retro-Trip für Freunde der melancholischen Klänge.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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