Was haben das Kultlokal Bolleke und der kanadische Gitarrist von den Riverdogs gemeinsam? Nun, im Bolleke sollte Rob ein Konzert geben. Leider brannte das Lokal, aus bislang unbekannten Gründen, zwar nicht komplett ab, aber ein nicht unerheblicher Schaden entstand. Rob, supernett, wie es für einen Wahl-Kanadier nur üblich ist, bot einen Benefizauftritt an, der recht unproblematisch von Veranstalter Kersten Lamers und dem Besitzer der SOL Kulturbar, in die Mühleimer Location verlegt wurde. Leider waren auch heuer für meinen Geschmack und den Umstand der Situation bedingt, absolut zu wenig Zuschauer anwesend. Das ist fast beschämend. Insbesondere wenn es um einen derart versierten Musiker geht, wie Rob Lamothe einer ist. Ich frage mich wo allen Ernstes die Musikfreunde abgeblieben sind, die ewig gemeckert haben, dass im Ruhrpott zu wenig abgeht. Das waren wohl die Facebook-Laberköppe, die noch gelabert haben bevor es Facebook gab, haha. Dafür hat man sich allerdings von einer absolut coolen Akustik-Show ferngehalten.
Selten habe ich einen Künstler so entspannt und trotzdem absolut professionell erlebt. Im Wohnzimmer-Rahmen aber mit internationalem Flair. Das einzige was störte war, dass sich in den Räumlichkeiten Leute befanden, keine Ahnung ob sie zum unterstützenden Bolleke Publikum gehörten oder zum alltäglichen SOL-Folk, die ständig zum Rauchen rein und rausgingen. Da wir uns hier bei einem Konzert: ein Mann, eine Gitarren befanden, das man im Ruhigen genießen wollte, war dieser, fast alle drei bis vier Minuten Störrhythmus unglaublich scheiße. Das muss ich mal in aller Härte sagen. Da hätte man den hinteren Ausgang zum Biergarten öffnen sollen. Aber Rob ließ sich nichts anmerken und machte das Beste was man nur machen kann: er spielte und sang wie ein Gott. Er zog die Zuschauer mit persönlichen Ansagen und Gesprächen mit ein und brachte zwischen den Songs kleine Diskussionen und Anekdoten zustande. So hatte man das Gefühl einen schönen Abend mit Freunden zu genießen. Und seine Mischung aus Songs zwischen Riverdogs und Solo-Tracks, passte perfekt in das akustische Kostüm. Es war so wie Jon Bon Jovi mal sagte: „Jeder unserer Songs passt auch am Lagerfeuer mit zwei akustischen Gitarren.“ Nach einer guten Stunde gab es eine Pause mit ersten Fangesprächen und Autogrammen, bis Rob ein zweites Mal die Bühne betrat. Und alles ohne Gage und Eintritt. Später ging ein Hut rum, in dem die freiwilligen Spenden für das Bolleke gesammelt wurden. Natürlich hat auch ein Rob Lamothe Idole und Cover-Songs, wie „House Of The Rising Sun” (The Animals) und “All Along The Watchtower” (The Jimi Hendrix Experience), blieben uns oder besser gesagt, mir nicht erspart. Während alle begeistert waren, hätte ich lieber noch weitere eigene Lieder gehört. Dennoch, Rob ist ein charmanter Sänger und eine Könner an der Gitarre, mitsamt einer One-Man-Show die Ihresgleichen sucht. Ich war selten so beeindruckt!