Groza aus Bayern (also nicht die gleichnamigen Black-/Gothic Metaller aus der Türkei) spielen melodischen Black Metal der schwedischen Schule. Gegründet wurden sie erst 2016. Wer hinter diesem Projekt steckt, ist nicht bekannt. „Unified In Void“ ist ihr erster Tonträger überhaupt. Zunächst gab es das Album nur digital über die eigene Bandcamp-Seite. Nun haben Art Of Propaganda eine CD- und Vinyl-Version davon veröffentlicht. Und Groza stehen für Klasse statt Masse. Fünf Songs gibt es hier nur auf die Ohren, und man kommt nicht einmal auf eine halbe Stunde Spielzeit. Das macht aber Nichts, denn das Gehörte ist kurzweilig und macht richtig Spaß! Die melodischen Gitarrenläufe des Titeltracks, der auch gleichzeitig der Opener ist, erinnern– gepaart mit dem scharfkantigen Kreischgesang – sehr an Bands wie Dissection, Dawn oder Netherbird. Doch in ihnen steckt noch sehr viel mehr. Groza klingen auch böse und beklemmend. Von der Atmosphäre her erinnert mich das sehr an die Polen Mgla oder die Amis von Uada. Ein Hauch orthodoxer Black Metal im Stil von Watain schwingt ebenfalls mit. Geil finde ich, dass sie trotz der hohen melodischen Ausrichtung fast immer das Tempo hochhalten und vor allem niemals in sinnlosen Kitsch verfallen. Dabei gibt es bei „Amongst The Worms“ sogar akustische Gitarren. Groza klingen traditionell, aber nicht altbacken. Und das ist im Black Metal mittlerweile eine Kunst, versteifen sich die meisten Bands doch darauf, entweder nur Darkthrone zu kopieren oder über den Avantgarde-Weg zu abgedreht und abstrakt zu klingen. Groza finden den gesunden Mittelweg und glänzen trotz offensichtlichen Vorbildern mit Eigenständigkeit. Die Produktion ist dabei zwar gut, aber nicht zu glatt poliert. Alles richtig gemacht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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