GATEKEEPER - EAST OF SUN

Label: | CRUZ DEL SUR |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 48:23 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die 2009 als Soloprojekt gestartete kanadische Band, hat sich für ihr Debütalbum lange Zeit gelassen. In diesem Rahmen wurden etliche Besetzungswechsel durchgeführt und man konnte in der einen oder anderen Besetzung, schon ein paar EP´s, Splits, eine Complitation sowie ein Live-Album veröffentlichen. Die Band ist klassisches Keep It True Futter. Auf der einundzwanzigsten Ausgabe des Metal Mekka, durfte sich das Quintett auch stilsicher mit ,,East Of Sun" präsentieren. Eigentlich müsste man die Band im gleichen Atemzug mit Visigoth nennen. Beide haben einen ähnlichen epischen Touch, nur hören sich Gatekeeper nicht so Grand Magus beeinflusst an, wie ihre Brüder im Geiste und sind musikalisch wesentlich ausgefeilter. Etliche Lieder wurden für dieses Debütwerk, von ihren eigenen Vorgängern neu aufgenommen. So gesehen ist das hier auch eine Art Compiltation, welche über die Jahre ausgereift ist. So viel neues Material gibt es leider nicht zu bestaunen. Der Gesang vom neuen Sänger Jean-Pierre Abbound ist sehr hoch und erinnert hin und wieder an Frontmänner wie Joacim Cans (Hammerfall) und in wenigen Momenten auch an Eric Adams (Manowar), in der Mitte des Scheibe an Hansi Kürsch (Blind Guardian) und selten von der Klangfarbe her, an Mick Mahon (Stereo Nasty). Leider sind die Refrains nicht ganz so griffig wie bei den eben genannten Kapellen. Das könnte man auf den nächsten Veröffentlichungen vielleicht noch optimieren, aber der Gesang ist im wahrsten Sinne des Wortes hochklassig und schön variabel.
Die Band spielt erstklassig und die acht Lieder bilden in ihrer Reihenfolge eine ausgewogene Einheit mit Speed, viel Melodien, durchdachten Spannungsbögen und auch epischen ruhigen Momenten. Auf der CD Version gibt es zusätzlich noch zwei Cover als Bonustracks, einen Kracher von ,,Omen - Death Rider" und ein Meisterwerk von ,,Savatage - Hall Of The Mountain King", welche eindrucksvoll beweisen von welcher Güteklasse wir hier sprechen.
Mit "Blade Of Cimmeria" wird Speed Metal mäßig eröffnet. Der zweite Stück "North Wolves" drosselt das Tempo, ehe die Akustikgitarre und majestätische Chöre zum Träumen einladen. "Warrior Without Fear" drückt zunächst wieder auf das Gaspedal. Manowar hätten in ihrer jüngeren Vergangenheit vermutlich ein Glasauge für solch einen Song gegeben. Das achtminütige "Ninefold Muse" kommt abwechselnd balladesk, stampfend und episch. Ein edles Arrangement. "Bell Of Tarantia" hat ein paar gute alte Blind Guardian Anleihen. Das Titelstück könnte auch prima von den Krefeldern in ihrer Phase Anfang der Neunziger stammen. Das vorletzte Stück "Swan Road Saga" beginnt im Stil der Bathory Nordland Alben und ist einfach nur ein epischer Erguss. Der Closer "Oncomming Ice" zieht noch einmal alle Register und zeigt welche Stimmungen die Band in einem Lied auszudrücken vermag. Geschicktes Songwriting. Gatekeeper braucht sich mit ,,East Of Sun" vor keiner der oben genannten Bands zu verstecken.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Jörg Quaquil