Zum ersten Mal nahm ich Notiz von dieser Truppe, auf den diesjährigen Metal Days in Slowenien, wo sie auf der Boško Bursać Stage spielten. Auf dem vorliegenden Album nun gibt es ein Wechselbad zwischen Melancholie, Aggression, Chaos und Ordnung in Überlänge. Überlänge deswegen, da bis auf den Bonus Song „Manifesto“ der Graveyard Lovers kein Stück unter acht Minuten dabei ist. Nun sind die Brandstifter aus Österreich darauf bedacht, die Flamme am Brennen zu halten, was sich aber stellenweise als gar nicht mal so einfach entpuppt. Denn was die Jungs uns hier präsentieren, ist alles andere als Schonkost. Textlich eine Reise durch menschliche Abgründe und Verfehlungen, geht man musikalisch den Weg des schönen, ja schon progressiven Sounds. Vom Black Metal der Anfangstage, hat man sich weitestgehend entfernt, und lässt auch durchaus mal eine Akustikgitarre zu Wort kommen, wie in „Heroin Waltz“. Ich würde es mal als emotionalen Flächenbrand definieren, was die Band hier vom Stapel lässt. Mächtig, berührend, düster und bewegend, das muss man erst einmal auf sich wirken lassen. Definitiv keine Hintergrundmusik, sondern eher zum wohldosierten Zuhören geeignet, eröffnet diese Scheiben tiefgründige Illustrationen einer scheinbar verlorenen Seele. Nebenwirkungen jeglicher Art sind nicht auszuschließen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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