AHNENKULT - ALS DAS LICHT VERGING

Label: | EINHEIT PRODUKTIONEN |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 43:15 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ahnenkult sind eine deutschsprachige Pagan Black Metal-Band aus Freiburg, die sich selbst als Ancient Metal bezeichnet und seit 2010 existiert. Ein Demo und zwei EPs hat das Duo bislang veröffentlicht. Die beiden EPs gab es auch nochmal vereint auf einer kultigen Kassette. Schlagzeuger und Schreihals P. musste 2016 für den neuen Sänger Khamûl weichen, der mit Multi-Instrumentalist, Clean-Sänger und Bandkopf Lupus auch bei Carn Dûm musiziert, deren einziges, selbstbetiteltes Album auch an dieser Stelle von mir rezensiert wurde und sehr gut weggekommen ist. Apropos einziges Album und gut weggekommen: Dies trifft auch auf das erste richtige Album von Ahnenkult zu, um die es hier geht. Sieben Tracks, alle zwischen fast fünf und neun Minuten lang, befinden sich auf dieser Langrille. Und die sind richtig gut. Die Gitarren klingen kalt, das Schlagzeug klirrt verhalten im Hintergrund. Im Vordergrund stehen die schönen Leadgitarren-Melodien. Der heisere Kreischgesang steht dazu im Gegensatz, bringt aber eine gewisse Rotzigkeit rein, die sehr gut ins Gesamtbild passt. Sie haben nichts mit Schunkel- und Polka Pagan Metal am Hut, sondern klingen eher roh, so wie Pagan Black Metal-Bands in den mittleren bis späten Neunzigern eben klangen. Die deutschen Texte, die immer im Versmaß gehalten sind, wirken dabei nicht störend wie bei den meisten deutschen Bands dieser Sparte. Alte, räudige Graveland kommen mir genauso in den Sinn wie Infernum, Bilskirnir, Nordreich, Menhir, Andras oder Surturs Lohe. Und damit meine ich übrigens lediglich Musik und Gesangsstil! Ich will kein Schubladendenken provozieren! Oft werden solche Bands ja gerne in eine bestimmte politische Ecke gesteckt. Mir ist über Ahnenkult aber nichts in dieser Art bekannt. Ich kann nur die Musik beurteilen, und die finde ich geil! Wer kalten, unkitschigen Black Metal mag und sich nicht an deutschen Texten stört, der sollte hier mal reinhören!
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller