SOLLERTIA - LIGHT


Label:APATHIA
Jahr:2017
Running Time:56:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

James Fogerty, seines Zeichens Kopf der norwegischen Black Metaller In The Woods, tut sich mit Multiinstrumentalisten und Composer VoA VoXyD von Ad Inferna zusammen, heraus kommt Sollertia, mit dem Debütwerk "Light". Nach dunklen, ambienten Sounds brechen kräftige, vom Doom beeinflusste Gitarrenbrecher über den Hörer herein. Nach dem atmosphärischen Instrumental hört man James erstmalig bei "Abstract Object Theory". Es klingt nach Gothic Rock, vielleicht auch nach Dark Metal, erinnert stimmlich etwas an einen cleanen Gesang von Tomi Joutsen bei Amorphis und arbeitet mit deutlicher Schwere und Melancholie. Gleichsam seiert es etwas dahin und bekommt so eine leicht psychedelischer Note. In den Wiederholungsteilen denke ich auch in den Arrangements ein um das andere Mal an die Finnen, nach dem stilistischen Wechsel mit Tomi. Eine trübselige und klagende Stimme bei "Pascal´s Wager", erinnert an Paradise Lost oder noch traurigere und deprimierter daherkommende My Dying Bride. Es ist tiefschwarz aber nicht hart, brutal oder boshaft, sondern eher unheimlich und verzehrend, mit klassischen Anschlägen und einer Flüsterstimme von Vanja Obscure. Diese darf selbige nochmalig bei "The Devils Seethe" und beim vorletzten "Positive Disintegration", mit in die Songkonstruktionen einfügen. Ganz sanft, fast zärtlich klingen die akustischen Saiten bei "Enter The Light Eternal", ehe gewaltig inszenierter Bombast über uns fegt und uns dann in chorartigen, verstörenden Ergüssen zurück lässt.

Ganz monoton agiert anfangs "Praying At The Chapel Perilous" und bleibt auch im weiteren Verlauf ganz unaufgeregt, mal flüsternd, mal sanft, mal trauernd. "Mathematical Universe Hypothesis" klingt nicht nach einem Songtitel, sondern eher nach einem Klausurthema für künftig diplomierte Mathematiker. Die Nummer ist komplexer, aber nicht so wirr strukturiert, wie eventuell zu erwarten gewesen und gibt bei Simplifizierung der Songstrukturen einen guten Groover ab. Trauer, Verzweiflung und Sehnsucht sind auch die beherrschenden Themen bei "Dark Night Of The Soul", hier gut in Szene gesetzt durch fast wehklagende Gitarren und den demotivierenden Gesang. Ambiente, warme Klänge und ganz langsame Teile prägen "Sisyphean Cycle". Mit "Light", welches die Dunkelheit mit einminütiger Stille symbolisiert und dann mit fast brachialen, schnellen Sechs-Saitern, in Symbiose mit wahnsinnig mitnehmenden Leads heraus kommt, beendet das Duo seinen Output, welches mit einigen, eher unerwarteten Momenten aber auch sehr wohl klingenden Tunes durchaus zu locken, wenn auch noch nicht vollends zu überzeugen vermag.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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