TANNÖD, RAUHNÄCHT, HANTERNOZ - SPUKGESCHICHTEN - ANCIENNES LEGENDES DES ALPRES


Label:ANTIQ
Jahr:2017
Running Time:66:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auf "Spukgeschichten - Anciennes Legendes Des Alpes", sind drei Combos aus dem Genre des Black Metal, nämlich die bajuwarische Metalband Tannöd, die Salzburger von Rauhnächt und die französischen Pagan Metaller Hanternoz aus der Bretagne vereint. Los geht es mit Tannöd, die nach dem Intro "Höhlenzauber" mit dem druckvollen und mit hellen Screams behaftetem "Die Schwarze Wolke" daher kommen. "Tatzelwurm" ist ähnlich kreischend, wenn auch mit deutlichem Groove und melodischen, paganlastigen Zwischenarrangements. Mit dunklen Gitarren wird die "Schicksalsschlacht" eröffnet, ehe mit dem recht melodischen und ordentlich treibenden "Söhne Des Windes", der bislang beste Song den Auftritt der Bayern beendet. Ganz anders geben sich die Österreicher, die mit dem zunächst instrumentalen "Der Einsiedler" ein atmosphärisch ganz dichtes und von durchdringenden Schellen geprägtes Werk drauf packen. An Stimmen sind anfangs nur helle Chöre zu vernehmen, ehe nach drei Minuten Flöten und groovige Sechssaiter den Klang vervollkommnen. Weitere eineinhalb Minuten dauert es dann, bis die aggressive, beißende Stimme ertönt. Mit ähnlich warmen Klängen und allerlei Percussion geht es mit "Ewiges Morgenrot" weiter. Und auch hier umgibt uns rauer, gut hörbarer und ganz spannender Pagen im schwarzmetallischen Gewand mit langen, monotonen, phasenweise orientalisch klingenden Momenten.

Mehr im schwarzem Folk mit ordentlichem Mittelaltertouch garnieren die Franzosen ihre Ergüsse. So beinhaltet "Le Baron Des Adrets, 1513 - 1587: La Legende Noire Du Dauphine" anfangs Flöten und die Leier, bis es in dunkler Mär ganz schwer daher stampft und mit stromlosen Gitarren und Erzählgesang endet. Ganz schnell ist "Diables Des Gloitres Dans Les Monts Du Matin", mit kauzigem Gesang und sehr ursprünglicher Rauigkeit. Neben den riffigen Brettern dürfte eine sehr flotter Dudelsack für die zackigen, folkigen und mächtig groovigen Vibes sorgen. Zunächst verwirrend und ungewohnt ist die durchweg französische Sprache, die sich aber gut in das völkische Treiben einbringt. Bei "Le Mal Des Ardents", geht es merklich ruhiger und etwas größer angelegt mit fast hymnischen Ansprüchen und einer Symbiose aus eingestreuten Chanson und urgewaltigen Growls zur Sache. Ich hatte lange mit der Rezension des Albums gerungen, so ich mir rein gar nichts darunter vorstellen konnte. Von der persönlichen Neigung her sagen mir die Franzosen mit ihren interessanten Songgeflechten am ehesten zu. Ich mal allerdings auch den dunklen, schweren Pagan von Rauhnächt, während ich die deutschen Tannöd mit ihrem hellen Kreischgesang einfach nur langweilig finde.

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Gey


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