ELVELLON - UNTIL DAWN


Label:REAPER ENTERTAINMENT EUROPE
Jahr:2018
Running Time:60:53
Kategorie: Neuerscheinung
 

Holla, hier kommt mal ein Symphonic Metal Teil daher, welches Großartiges verspricht. Ein Debütalbum, das von den Fans über Crowdfunding realisiert worden ist. Da der anvisierte Betrag wohl um das doppelte überschritten wurde, hat man scheinbar noch einmal fett das Budget für die Produktion erhöht. Die zeichnet sich durch ein absolut präzises, druckvolles und stimmiges Klangbild aus. Natürlich kann man eine gewisse Nähe zu den alten Nightwish nicht verleugnen, gut es ist in diesem Genre auch nicht wirklich einfach es nicht zu tun. Aber sei es drum, diese Truppe aus Moers am Niederrhein weiß mit jedem Song zu gefallen. Für mich wirklich überraschend, ist die gesangliche Leistung von Front Lady Nele Messerschmidt. Aber mal ehrlich, bei dem Namen kann eigentlich nichts mehr schiefgehen oder? Zielsicher trifft sie jeden Ton, gibt den Songs eine Seele. Natürlich kann sie nicht an dem Thron von Tarja rütteln, aber die Dame kommt manchmal erstaunlich nahe an die Finnin dran. Und sie kann nicht nur Kopfstimme, sondern hat stellenweise sogar ein leicht verruchtes, rauchiges Timbre in ihrer Stimme. Stücke wie „Oraculum“ oder „Silence From The Deep“, lassen mich wirklich zweimal hinhören. Echte Klasse Leute! Jeder Song ist eine Perle für sich. Selbst die waschechte Ballade „Shore To Aeon“, kann mich vollkommen überzeugen, obwohl ich Balladen oftmals als überflüssigen Ballast empfinde. In der Regel zu viel Schmalz und Gesülze, übertriebene Emotionen und so, ihr wisst schon. Hier jedoch nicht. Die Darbietung ist absolut überzeugend und durchweg Gänsehaut fördernd. So entführt dich jedes Stück in eine andere Welt, mal bombastisch, mal etwas ruhiger oder auch mit einem vollen Brett. Ein exzellentes Songwriting, vielfältige Instrumentierungen mit Piano und Flöten, ja selbst orientalische Einflüsse, wie auf „Of Wind And Sand“, wissen dem Hörer zu gefallen. Sicher erfinden Nele und ihre Jungs das Rad nicht neu, wie auch in einem Genre in dem mindestens tausend andere Bands auch so klingen möchten wie Nightwish oder Epica. Aber mit einer solchen Eigenständigkeit hätte ich nicht gerechnet, und wenn sich bei mir schon eine gewisse Ermüdung breitgemacht hat, beim Hören genretypischer Bands dann reißen Elvellon das um ein Vielfaches wieder heraus. Mir bleibt keine andere Wahl, als die volle Punktzahl zu vergeben!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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