HOUND - SETTLE YOUR SCORES

Label: | METALVILLE |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 61:01 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Jonas schmeiß den Riemen auf die Orgel, oder ist das nur eine getarnte Zeitmaschine, die die fünf Jungs aus Hildesheim und Hannover, zurück in die Siebziger katapultiert? Und lasst euch nicht von dem Höllenhund auf dem Cover in die Irre leiten, hier gibt es astreinen Hard Rock der alten Schule. Definitiv kein Todesmetal! Und bestimmt haben die Kerle in Vaters Plattensammlung gewühlt, mal ordentlich in die Highlights von Led Zeppelin, Uriah Heep, Deep Purple, Golden Earing und wie sie alle heißen, reingehört. Wie man also an zwei Fingern abzählen kann, bewegt sich das Songmaterial im traditionellen Hard Rock, mit vielleicht minimaler psychedelischer Einfärbung. Aber hier kommen keine zähen, klebrigen Songstrukturen heraus, sondern unweigerlich nach vorne treibende Melodien. Bisher lagen lediglich zwei EPs vor, die in Eigenregie produziert worden sind. Und nun also die erste Langrille, die es in sich hat. Mit voller Wucht treffen dich die harten Riffs, pumpende Bass- und Schlagzeug-Grooves geben den teils blueslastigen Stücken enorme Energie. Dazu die Hammond Orgel einfach herrlich Old School. Sänger Wanja Neite, Nando Grujic an der Gitarre, Jonas Gehlen an der Orgel, Yannick Aderb am Bass und John Senft an der Schießbude, laden eine ein auf eine Zeitreise in selige Jugendtage, als Musik noch mehr war als nur ein reines Konsumgut. Trotz allem kommt hier nie das Gefühl auf, das gnadenlos gecovert wird, ganz im Gegenteil jeder Song glänzt durch Eigenständigkeit. Auch dies ist schon ein bedeutsames Alleinstellungsmerkmal in diesem Genre. Hört mal in „Cursed Place“ rein, ein gemütlich startender, ja fast balladenartiger Song der sich im Verlauf zu einem High Speed Rocker entwickelt, und Stücken wie „Set Me Free“ von The Sweet oder „Easy Livin´“ von Uriah Heep, in nichts nachsteht. Bei der Vielzahl der Neuveröffentlichungen ist oftmals ein Haufen Schrott dabei, nicht so bei dieser Kapelle. Das Album zieht mich unweigerlich in seinen Bann, die Skip Taste hat Pause und es würde mir im Traum nicht einfallen die Hörsession vorzeitig zu beenden! Chapeau die Herren, eine Granate von einem Album!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt