GRAVDAL - KADAVERIN


Label:SOULSELLER
Jahr:2017
Running Time:45:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Gravdal ist eine Gegend in Bergen, Norwegen, wo die gleichnamige Black Metal-Band auch herkommt. 2005 wurden sie gegründet. Zwei Leute von Aeternus spielen hier mit, eine langjährige Band, die mir durchaus geläufig ist. Bassist und Sänger Eld spielt auch bei Gaahls Wyrd (ex-Gorgoroth) und hilft live auch bei Taake aus. Bei Gorgoroth war Gitarrist Phobos auch mal am Start. So weit, so gut. Aber das Black Metal quasi in Norwegen in dieser Form geboren wurde, bedeutet noch lange nicht, dass deswegen dort alles gut ist. Bei den Bands im Background denkt man jetzt an ein schnelles, räudiges Black Metal-Gewitter. Dies bleibt aber leider zunächst aus. Der siebenminütige Titeltrack, der das Album eröffnet, kommt langsam und getragen daher. Der Funke will noch nicht überspringen. Das ändert sich dann aber zum Glück ab Track Zwei. Treibend rockig beginnt es, später wird noch geblastet. Die Produktion ist dünn, aber passend, da es die nötige Kälte offeriert, die ein Black Metal-Album braucht. Eher doomig geht es mit dem dritten Track weiter. Alle Songs sind übrigens in der norwegischen Landessprache verfasst. „Akaisk Kamp, Angrip“ treibt triolisch voran, verzichtet aber auch nicht auf kleine verzwickte Spielchen. Hier gibt es sogar ein anständiges Solo im Mittelteil. Schlecht ist das hier nicht, aber so richtig will der Funken auch nicht überspringen. Das liegt vor allem daran, dass Gravdal zwar manchmal ganz coole Ideen haben, sie aber nicht so verarbeiten, dass sie sich wie ein roter Faden logisch das vorhandene Songmaterial ziehen. Schade, denn die Riffs an sich sind echt cool, der fiese Kreischgesang richtig gut und die dünne Produktion auch passend. Ein gutes norwegisches Black Metal-Album, aber eben leider auch nur eines unter verdammt vielen…

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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