RITCHIE BLACKMORE´S RAINBOW - MEMORIES IN ROCK II


Label:MINSTREL HALL
Jahr:2018
Running Time:217:20
Kategorie: Liverecording
 

Da ist sie nun, die vorhersehbare Live-Produktion, der drei Konzerte, die Mister Blackmore im letzten Jahr, mit einer neuen Version von Rainbow gefeiert hat. Alle Bandmitglieder: Sänger Ronnie Romero (Lords Of Black), Keyboarder Jens Johansson (Stratovarius), sowie den beiden Köpfen, Basser Bob Nouveau und Drummer David Keith (beide simplerweise von Blackmore´s Night, obschon Bob nur von 2000 bis 2006 dabei war), sind erst seit dem Jahr 2015 im Team. Als Backing-Vokalistinnen natürlich die Herzdame Candice Night und an ihrer Seite Lady Lynn. Ich halte von einer derart Konstellation, unter einem Banner wie Rainbow rein gar nichts aber die Fans wanderten wie die Bekloppten, für einen Hauch von Nostalgie, wie zum heiligen Gral. Selbstredend wurde man mit Akkreditierungen nur zickig bedient. Damit macht man den Act noch interessanter. Der Event wird nun auf einem Doppelsilberling präsentiert und eines gleich vorweg, der chilenische Fronter Ronnie, ist auf dem Höhepunkt seiner Stimme. Manchmal sogar verdammt nah an Ronnie James Dio himself. Das habe ich irgendwie anders in Erinnerung. Zu Anfangs war ich alles andere als begeistert. Was hatte ich nur vorher von ihm gesehen was mir so quer hing? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Wie dem auch sei. Hier Abgeliefertes ist amtlich.

Neunzehn Tracks sind es geworden, die man auf keinen Fall nur ansatzweise vorstellen muss. Na ja, vielleicht den Bonus-Track der zweiten Scheibe, „Waiting For A Sign“, dem ersten neuen Rainbow-Beitrag seit dreiundzwanzig Jahren. Ansonsten darf jeder Anhänger mit einer Teilstück-Compilation der Bandgeschichte rechnen. Was sonst? Das will ich euch sagen. Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, warum bei einer langerwarteten Reunion, beziehungsweise Neu-Konstellation und insgesamt acht eigenen Longplayern, vollgepackt mit den coolsten Hits, auch nur ansatzweise auf Lieder von Herrn Blackmore´s Deep Purple-Phase zurückgegriffen werden muss? Und ihrer gar nicht so wenig: „Smoke On The Water“, „Child In Time“, „Black Night“, “Woman From Tokyo”, “Soldier Of Fortune”, “Perfect Strangers” und “Mistreated”. Hallo? Damit ist fast das halbe Konzert und eine der Doppel-CD´s platt und hat rein gar nichts mit Rainbow zu tun. Dazu der Jon Lord (Deep Purple)-Tribute Beitrag „Carry On Jon“…also keine Ahnung wie viele Songs ich hier, an dieser Stelle lieber gehört hätte. Aber nach dem tosenden Applaus der Zuhörer muss es wohl eine richtige Schlussfolgerung gewesen sein. Tja, man kann dem heutigen Publikum ohne „Mullen und Knullen“ einfach alles vor den Latz knallen. „Schön war´s“…dann später die typische Line im eigenen Facebook Stream, haha. Egal, man hat ja nicht wirklich Rainbow gesehen. Ähnlich muss es den Menschen gehen die sich ohne Freddie Mercury die Band Queen antun. Technisch gespielt ist auf diesem Package alles im grünen Bereich und angereichert wird das Kaufangbot mit einer Bonus-DVD, die zehn Interviews beinhaltet und mit „I Surrender“, einen 2017er „Backstage Clip“. Jetzt müsst ihr entscheiden.

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


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