EISFABRIK - NULL KELVIN

Label: | NO CUT |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 54:06 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nach Eisplanet und Achtzehnhunderterfroren, hat das Trio von Eisfabrik den nächsten Longplayer am Start, welcher in ähnlich frostiger Weise an seine Vorgänger anschließt: Null Kelvin, so der Name des neuen Tonträgers. Klanglich erwartet den Hörer wie auf allen vorherigen Alben auch eine Vielzahl von Sounds. Los geht es mit einem langen Intro und großzügig wummernden Beats, auf die klare Synthesizer-Melodien als Gegenpart aufgelegt sind („Sein Erstes Lied“). „Shadows“ ist ganz klar ein Song aus der Eisfabrik. Schlanke Melodien, nicht zu dick aufgetragen, dazu ein leicht melancholischer Text und der unverwechselbar raue Gesang von Dr. Schnee. „Soon Enough“ besticht ganz klar mit seinen für Synthesizer-Pop ungewöhnlichen Harmoniewechseln und dem leicht jazzigen Gesang. Großartig, das ist wirklich gelungen. Davon könnte ich gut noch mehr haben, allerdings bleibt es erstmal bei diesem einen Beitrag, da „The Choice“ im Anschluss wieder sehr poppig klingt. Hervorzuheben ist hier allerdings der mehrstimmige Gesang in den Strophen. Der Song „Schneemann“, die Singleauskopplung des Albums, ist eines von wenigen Liedern in Deutsch gesungen.
Musikalisch mischen sich hier neue Klänge mit Elementen, welche man getrost mit „schon mal da gewesen“ beschreiben kann. Durch seinen deutschen Text tanzt der Schneemann definitiv aus der Reihe. „White Out“ kann man getrost als klangliche Beschreibung endloser weißer Schneelandschaften bezeichnen, diese Assoziation haben die drei Musiker perfekt eingefangen. Auch „Brother“ ist ein gelungener Beitrag mit alt bekannten Klängen, welcher dadurch aber nicht abgewertet wird. Während „Too Many Miles“ und „Payback“ ziemlich an den Sound des Albums „Eisplanet“ erinnern, fällt „Follow The Light“ als ruhiges Stück auf, angereichert mit großzügigen Streicher Flächen. Als Zwischenfazit lässt sich sagen: langweilig wird es jedenfalls nicht. Zu „Still Alive“ gibt es nicht so viel zu sagen, außer: Marke Eisfabrik enttäuscht mit keinem Lied, welches veröffentlicht wird. In „No Time For Regret“ gibt es noch einmal den unverkennbaren Sound der ungewöhnlichen Harmoniewechsel, bevor „Sein Letztes Lied“ als melancholisches Outro den Abschluss bildet. Respekt, die drei Jungs aus Hamburg schaffen es auf mit diesem Werk, den Fan nicht zu enttäuschen. Ich bin begeistert, dass auch „Null Kelvin“ wieder so gut gelungen ist. Wenn das so weitergeht, dürfen wir in Zukunft noch einiges von dieser Band hören.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg