Ein Doppel-Live Package einer ganz besonderen Art, trifft aus dem Hause Resonance Records ein. John Leslie „Wes“ Montgomery, der leider bereits im Jahr 1968 verschied, gehört bislang zu den einflussreichsten Jazz-Gitarristen. Er hatte eine besondere Spielart: er schlug mit seinen Daumen Oktavketten und melodiöse Läufe an. Am 27. März 1965 machte er, während seiner einzige Europa-Tour, Halt in Paris. Im Théàtre des Champs Elysées, fand dieses einmalige Konzert statt. Zusammen mit dem Institut national de l´audiovisuel (INA), werden diese Recordings nun auf zwei Silberlingen, im Gatefold Cover veröffentlicht. Die jamartigen, überlangen Freestyle Tracks, erzeugen die lange Spielzeit, obschon es sich „nur“ um zehn Beiträge handelt. Wie damals so üblich, wurde bei diesem Liveset, nach Soloeinlagen innerhalb der Stücke Beifall gespendet. Wes´ Band bestand aus Pianist Harold Mabern, Bassist Arthur Harper und Drummer Jimmy Lovelace. Als besonderer Gast fungierte der Tenor-Saxophonist Johnny Griffin. Weitere wichtige Fakten, stehen im opulenten Booklet (samt raren Bildern des Events vom Musik-Fotografen Jean-Pierre Leloir). Die Songs sind aufgepusht als Remaster und High-Resolution Audios, von den originalen Tonbändern. Das alles ist ein geschmackvolles Paket. Man muss natürlich einen Faible für die losen Kompositionen haben, ansonsten ist man selbst als Jazz-Fan an dieser Stelle völlig verloren. Manchmal weiß man gar nicht mehr was ist der eigentliche Song und was ist improvisiert. Mir persönlich geht es ähnlich, denn ich bevorzuge wahrlich einen „mellow“-Track wie „The Girl Next Door“, weitaus lieber.

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak

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