DISTRESSED TO MARROW - LA VIOLENCIA

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 67:43 |
Kategorie: |
Eigenproduktion |
Ich mag es, wenn auf Bands Verlass ist. Und ich mag es, wenn ich Bands erst durch CROSSFIRE kennengelernt habe und ihren Werdegang mit neuen Veröffentlichungen weiter verfolgen kann. Neben Burial Vault trifft dies auch auf Distressed To Marrow zu, von denen ich bereits zwei Veröffentlichungen besprochen und ihr erstes Album mit neun von zehn möglichen Punkten abgefeiert habe. Und auch hier bleibt die Messlatte wieder verdammt hoch. Die 2008 gegründeten Karlsruher pendeln immer wieder gekonnt zwischen Doom-/Death Metal und Melodic Death Metal. Dieses zweite Album hört auf den spanischen Titel „La Violencia“, enthält allerdings nur englische Songs. Der Opener heißt „ViolenciaIs Born“, der letzte „ViolenciaIs Dead“, was darauf hinweist, dass es sich hierbei um ein Konzept-Album handeln könnte. Alle sieben Songs haben eine Überlänge von sieben bis zwölf Minuten. Deshalb kommt man auch mit so wenigen Songs locker auf über eine Stunde Spielzeit. Die Songs sind simpel, aber effektiv. Die trägen Lavariffs ziehen und wiederholen sich und versetzen den Hörer in eine Trance. Zu den Riffs gesellen sich immer wieder traurig anmutende Melodien, die an Paradise Lost oder My Dying Bride erinnern. Ansonsten geht die Musik oft in Richtung Asphyx, Sempiternal Deathreign oder auch Etherial Winds. Hin und wieder wird auch mal etwas geknüppelt, so wie bei „Phalance“. „Right Foot Killer“ überrascht dagegen mit schönen Akustikgitarren und Violinen. Etwas nervig sind die kurzen Samples zwischen den Songs, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Distressed To Marrow verzaubern mich mit dem neuen Werk ebenso wie mit seinen tollen Vorgängern. Diese Band sollte endlich mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller