LEGEND OF THE SEAGULLMEN - SAME

Label: | DINE ALONE |
Jahr: | 2018 |
Running Time: | 37:07 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Hinter der Gruppierung "Legend Of The Seagullmen", stecken Gitarrist Brent Hinds (Mastodon), Drummer Danny Carey (Tool), der normalerweise als Regisseur tätige Gitarrist Jimmy Haward, Fronter und Sänger David "The Doctor" Dreyer, Bassist Peter Griffin und Chris Di Giovanni (Synthesizer). Acht Nummern hat die sogenannte Supergroup oder das Tool- / Maston-Sideprojekt auf ihr Debüt drauf gepackt und natürlich geht es um Meeresmonster, wie zum Beispiel um riesige Kraken, die schon in den Filmstreifen zu "Pirates Of The Carribean", in allen Facetten ausgemalt wurden. Mit dem Intro "We Are The Seagullmen", welches in quasi literarischer Manier den Hörer auf das vorbereitet, was ihn denn in den nächsten, knappen vierzig Minuten erwartet, begleitet von hammerharten Gitarren, choralen Gesängen und immer wieder Meeresrauschen, geht es in das Opus hinein. Es schließt das dunkle, fast doomartige zelebrierte "The Fogger" mit allerdings helleren, scheppernden Drums an. "Shipswreck" wurde bereits vorab als Single released und dominiert mit mannigfachen Synthies und schwer galoppierenden, tief schwarzen Riffern. Es gibt kaum eine Chance sich der Faszination dieser übermächtigen Nummer zu entziehen, die nicht nur mit exzellenten Gitarren sondern auch mit ausgefeilten Songwriting brilliert. Bei "Curse Of The Red Tide", gibt es sanfte, akustische Gitarren, Klavierklänge und hymnenhafte Gesangsteile, gespickt mit viel Melodramatik, ehe nach hinten raus, harte Klampfen und drückende Drums für einen ordentlich Push sorgen. Erstmalig richtig hardrockig, ja fast metallisch mit einer gewitzten Rotz- / Punknote agiert das schnelle "Legend Of The Seagullmen".
Stromlose Gitarren, begleitet vom Gezwitscher der Möwen, treiben zunächst "The Orca" dahin, das im Weiteren in ein modernes, alternatives, ziemlich proggiges Wirrwarr übergeht, dem man allerdings gerne folgt. Nochmal Dunkelheit, Schwere und Kraft mit immer wieder innehaltenden Momenten und durchstoßenden, brillanten Gitarrenattacken umgeben uns bei dem epochalem, ja beinahe cineastisch inszeniertem "Rise Of The Giant". Den Schlusspunkt setzt das zunächst ruhige "Ballad Of The Deep Sea Driver", mit akzentuiert gesetzten Klampfen. Nach etwa zwei Minuten raffen sich diese Bretter zu einem gewaltigen Sturm auf und enden nach nochmal knapp eineinhalb Minuten in einer orchestralen Pompösität, die selbst Symphonic Metal Größen wie Nightwish & Co. verblassen lassen. Legend Of The Seagullmen erzählen von den dunklen, bösen und urgewaltigen Geschöpfen des Meeres und verzieren diese Story mit einem kraftvollen, hymnenhaften, ja pompösen Metal, gespickt mit großartigen Tasten, tollen Gitarren und cineastischen Arrangements. Mindestens zwei Songs dieses Opus, nämlich die Single "Shipwreck" und der Rausschmeißer "Ballad Of The Deep Sea Driver" sind echte Perlen, die für meinen Geschmack schon jetzt zu den Topnummern des noch jungen Musikjahres zählen. Ich kann nicht umhin, aber alles andere als eine Bewertung nahe dem Top Score, wäre einfach daneben.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey