OPHIS - THE DISMAL CURSE

Label: | F.D.A. |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 62:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Ophis“ ist das griechische Wort für „Schlange“, und ebenso verführerisch wie in der biblischen Geschichte ist auch die Musik der 2001 in Hamburg gegründeten Doom-/Death Metaller, die mit „The Dismal Circle“ gerade ihr viertes Album hinlegen. Doom-/Death ist immer depressiv und träge. Somit verwundert es auch nicht weiter, dass hier lediglich sechs Songs ausreichen, um die eine Stunde Spielzeit mal eben locker zu überbieten. Alles Tracks sind zwischen sieben und dreizehn Minuten lang. Dass hier dennoch nicht viel passiert, so wie bei diversen Progbands, ist überhaupt nicht schlimm, wenn man denn auf diese Art Musik steht. Die melancholischen, einprägsamen Gitarrenmelodien kommen verträumt und verzweifelt daher. Dabei glänzt das Album vor allem durch den sauberen, transparenten Sound, der perfekt alle Facetten der Musik in den Vordergrund stellt. Riffs im Stil ganz alter Paradise Lost, ganz alter My Dying Bride, ganz alter Anathema, Morgion, Funeral, Mourning Beloveth, Sorrow oder Flesh Martyr stehen hier an der Tagesordnung. Auch gewisse Ausflüge in Richtung Funeral Doom sind nicht von der Hand zu weisen. Der Schlagzeuger darf sich nicht austoben. Dennoch hat dieses Album eine unglaubliche Intensität. Faszinierend ist vor allem, dass Ophis es schaffen, trotz ganz bewusster Monotonie und Trägheit niemals langweilig zu werden. Sie lullen den Hörer ein und ziehen ihn in seinen Bann. Man kann dem Unheil einfach nicht entkommen. Wer mit träger Musik auf Dauer gut zurechtkommt, sollte sich Ophis unbedingt geben! Sehr geil!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller