EISBECHER - STURMFAHRT


Label:RCA
Jahr:2017
Running Time:53:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wenn eine Band die Neue Deutsche Härte Gemeinde bindet, dann sind das Eisbrecher, die mit jedem weiteren Album, einen Schritt weiterkommen. Kein Wunder, dass in unserem Jahrespoll, das aktuelle Opus „Sturmfahrt“, gleich fünfmal in Erscheinung tritt. Was macht diese Formation zum großen Unterschied zu den anderen Acts des Genre? Vielleicht die eigene treue zur musikalischen Ausrichtung oder die coolen Ideen mit den großartigen Hooklines, Riffs, gradlinigen Beats und der unangefochtenen Power, die obschon aggressiv, meist mit positiven Lyrics unterlegt ist. Und hier kommt der zweite große Pluspunkt. Man textet intelligent und holpert mit der deutschen Sprache nicht ungehobelt und ungewollt komisch oder gar peinlich durch die Gegend rum. Klar, irgendwann mussten Eisbrecher, den alten Neue Deutsche Welle Kalauer „Eisbär“ von Grobschnitt covern. Dieser Track hat auch in einem Eisbrecher-Korsett nichts an seiner Dämlichkeit verloren, was das einzige Manko des vorliegenden Silberlings ist. Macht das Album bei insgesamt vierzehn Beiträgen aber nicht ein Iota schlechter und lässt mich aufgrund der restlichen starken Beiträge immer noch die Höchstnote zucken. Da darf man ruhig mal klatschen. Grandios und mit jeder Sekunde überzeugend ist bereits der klassische Opener „Was Ist Hier Los?“, der live alles aus den Verankerungen hebelt. Und hier kommt der nächste wichtige Aspekt, den Eisbrecher an die Spitze treibt: live sind sie einfach bezaubernd charmant, witzig und voller Energie. Dazu immer eine perfekt abgestimmte Show. „Automat“ wird kein Fan missen wollen und „In Einem Boot“, wird sinnvoll die Titelmelodie des Filmklassikers „Das Boot“ eingepflegt. An dem Titeltrack „Sturmfahrt“ kommt eh niemand ernsthaft vorbei. Bei „Wahnsinn“ darf es sogar ein bißchen Metallica in Sachen Gitarren sein. Bleibt noch zu erwähnen, dass kurioserweise der Pop-Chartbreaker „Wo Geht Der Teufel Hin“, mein absoluter Favorit ist. Wie kann man diese Songs nicht lieben? Danke Eisbrecher für eins der besten Highlights des Jahres 2017!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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