EIGENSINN - PERSONA NON GRATA


Label:PRIDE & JOY
Jahr:2017
Running Time:51:26
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es ist das Jahr Anno Domini 2017. Vier dunkle Gestalten erheben sich aufwärtsstrebend, steil emporkommend wie ein Phönix aus der Asche. Voller Lust und Tatendrang verbreiten die Stuttgarter ihre Botschaften mit ihrem dritten Studioalbum „Persona Non Grata“. Die furchtlosen Helden sind: Nemisis (Gesang), HOL2Y (Gitarre, Programmierung und Keyboards), Pat Macbazz (Bass), Ole das Tier (Schlagzeug und Programmierung). Apokalyptisch erklingt der Opener „Zombi“. Kampfansagend und lautdröhnend ziehen sie vorwärts. Hinter „Persona Non Grata“ verbirgt sich ein politisch propagandaartiges Statement alter Ostzeiten, in dem modernes voran strebendes Kulturgut unerwünscht und Regimekritik nicht geduldet war. Der Song entfacht das Feuer des Widerstandes und tritt der Politik massiv entgegen. Kraftvoller und gewaltig femininer Gesang unterstreichen die Bestrebungen und preschen schonungslos voran. Das Lied „Die Waldfee“ ähnelt der Gestaltung eines gesungenen Märchens, dessen textliche Passagen sehr einprägsam zum Mitgesang einladen.

Elektronische Klänge, abwechslungsreiche Drums mit entsprechender Percussion verleihen dem Ganzen eine facettenreiche Dynamik. Mit „Boom“ wird das Tempo weiter vorangetrieben und „Gibs Mir“ ist ebenso schonungslos. Nichts wird sich selbst überlassen. Die Halbzeit ist vorbei und mit „My Emptiness“ ertönt der erste englischsprachige Song des Albums. Es beflügelt und gönnt sich zwischendurch auch ein paar ruhige Passagen. Das nachfolgende „Scratching“ entfaltet seine epische Melodramatik durch ein hervorstechendes Zusammenspiel dröhnender Gitarren und hämmerndem Schlagzeug. Der Gesang gönnt sich keine Ruhe. Auch das nächste „Monster“ schließt sich dieser Story an und versprüht keinen einzigen Funken Langeweile. „Aurora B“ entfaltet den Hauch einer etwas anderen Ballade, getragen durch Nacht und Seelengedanken. Wegweisend durch die dunkle Nacht versprüht „Caldera“ seinen eigenen Lichterglanz und endet mit zirpendem Grillengetummel. Eine Ballade zum Ausklang eines Meisterwerks.

Fazit: „Persona Non Grata“ ist ein durchdacht konzipiertes und ausgereiftes Studioalbum, das seine Fans mit einer top gelungenen Mischung aus Dark-Rock, Gothik und Industrial begeistern wird.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Britta Rönsch


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