HOODED PRIEST - THE HOUR BE NONE

Label: | I HATE |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 46:27 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Hooded Priest sind eine Doom Metal-Band aus Holland, die 2006 gegründet wurde. Ihre Mitglieder haben schon in zahlreichen Bands gespielt, von denen mir als alten Holland-Liebhaber aber nur Urfaust ein Begriff sind. Zwei Alben, eine EP und ein Demo gab es bislang von ihnen. Das hier vorliegende Zweitwerk „The Hour Be None“ beginnt mit einem zweiminütigen Intro. Danach folgen fünf weitere Songs, die mit jeweils sechs bis zehn Minuten Spielzeit alle Überlänge haben. Zunächst fallen die tiefen, schweren Lavariffs und das schön natürlich klingende Schlagzeug auf, was mich ein bisschen an alte My Dying Bride, alte Anathema, Cathedral, aber auch Triptykon erinnert. Doch der Gesang ist dann eher typischer, epischer Doom-Gesang. Die Songs sind lang, was bei Doom natürlich nicht heißt, dass hier sonderlich viel passiert. Hier herrschen Tristesse und Monotonie. Die Leadgitarren sind sehr schlicht mit langgezogenen Einzeltönen gehalten. Die Atmosphäre, die hier durch einfachste Mittel aufgebaut wird, ist schaurig-schön und beängstigend. Der epische Gesang erinnert ein bisschen an Candlemass oder Solitude Aeturnus, auch wenn er nie wirklich deren Klasse erreicht. Rhythmuswechsel gibt es eher selten; wenn, dann wirken sie wie eine Art Weckruf. Bei „These Skies Must Bleak“ gibt es sogar ein bisschen Uptempo und Keyboards im Hintergrund. Der kauzige Gesang erinnert mich dabei etwas an Reverend Bizarre. Hooded Priest erreichen mit wenigen Mitteln sehr viel. Dennoch muss man schon auf Doom Metal mit Kauzfaktor klarkommen, denn hier herrscht mehr Underground als massentaugliche Majestätik. Die Produktion ist klar und sauber, aber nicht zu glattpoliert. Wer auf zähflüssige, träge Sounds steht, sollte sich diese Holländer mal geben!
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller