SEKTARISM - LA MORT DE L´INFIDELE

Label: | ZANJEER ZANI PRODUCTIONS |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 62:38 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sektarism stammen aus dem französischen Toulouse und gründeten sich im Jahr 2005. Nach drei Demo EP´s debütierten sie 2012 mit "Le Son Des Stigmates", legten eine Split namens "Mort Divine" mit den Blackmetaller von Darvulia hinterher, schoben dann in 2015 noch ein Live-Album "Les Voutes" nach und kommen nun mit ihrem zweiten Output um die Ecke. Wie im Drone / Funeral Doom üblich, gestalten sich die Songs meist recht langatmig. Drei Songs mit einer Spieldauer von mehr als einer Stunde, dürften jedoch auch in dieser Branche nicht alltäglich sein.
Das zwölfminütigen "O Seigneur" beginnt mit einem Klappern, ehe man nach einer Minute die ersten, warmen Gitarrenzupfer vernimmt. Eine weitere Minute später setzt der Erzähler ein, der irgendwie an einen Feldwebel / Kommandeur erinnert. Es erklingen Mahnungen, Befehle und langsam werden die ambienten Töne lauter und hier und da vernehmen wir auch mehrere Saiten und schließlich auch raue, derbe dronetypische Brecher, die sich mit der nun richtig bösartigen Stimmen zu einer grauenhaften, tiefschwarzen, tranigen Suppe vereinen. Im klassischen Finsterdoom mit überträgen, wie Lava daher fließenden Brettern und scheppernden Drums folgt das zwanzigminütige "Brule L`Heretique", durchzogen von schrecklichem Gekreische, aber auch dunklen, ganz tiefen Stimmen und auch der Erzähler ist noch nicht am Ende. Im mittleren Teil wird es wirr. Wir vernehmen klagende Schreie, voller Angst aber auch Laute größter Boshaftigkeit und die Trommeln erinnern an einen demütigenden Bußgang oder auch den letzten Weg zum Schafott. Das mehr als halbstündige "Conscience, Revolte, Perte Du Moi" setzt den ausweglosen Gang mit einzelnen Trommeln minutenlang fort. Es folgen temperierte Zupfer und punktuelles Krakeele, ehe uns wieder die grauenhafte Dunkelheit mit dumpfen, schwarzen Klängen umgibt, die stetig an Lautstärke zunimmt, bis der oder auch die Delinquenten ihre letzte Ohnmacht hinausgeschrien haben. Wer diesen grauenhaften Klanggewittern voll gestopft mit Boshaftigkeit, Intrigen, Gemeinheit und Korruption folgen möchte, braucht ziemlich starke Nerven, um diesen vertonten Auswüchsen der Inquisition zu widerstehen.
Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey