TUNGA MOLN - III

Label: | HEVISIKE |
Jahr: | 2017 |
Running Time: | 36:26 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Tunga Moln gründeten sich 2011 und stammen aus der nordschwedischen Stadt Lulea. Bei allen elf Songs ihres dritten Outputs artikulieren sie sich dabei in ihrer Landessprache. Allerdings empfinde ich die Stimme als recht dünn, so dass sie nicht ganz so zu kräftigen Psychedelic Rockern passt und auch in die Produktion könnte man noch etwas mehr Druck bringen. Bei den vielfach langsameren Nummern kommt der Sänger wesentlich gefälliger rüber. Die Scheibe eröffnet mit dem gut groovenden "Lueleas Vampyrer", gefolgt vom flotteren "Din Skugga" mit einem fordernden Shouter. Im klassischen Rock mit allerdings etwas gesetzterer Stimmlage fegt dann "Jag Vill levaFor Alltid" daher. Das folgende "Ingen Tyst Minut" nimmt dann schon ziemlich an Fahrt raus und der Gesang wirkt hier irgendwie gequält, was aber auch durch die schwedischen Sprache begründet sein mag, die in dieser Gesangsart für unsere Ohren doch sehr gewöhnungsbedürftig klingt. Die sanfte, balladeske Artikulation auf "Under Isen" fasziniert hingegen und hat ihren ganz eigenen Charme. Das kurze "Kräla Hem" und auch das weniger als zweiminütige "Tätt Intill", wechseln zwischen sehr melodischen Ansätzen und stampfenden, eher unrhythmischen Elementen. Bei "Svart Vätten" versucht sich der Vierer im ganz langsamen Blues mit toll gezupften Sechssaitern. Richtig guter Retro Rock mit größer angelegten hymnischen Momenten erwartet uns bei "Blodsmak", abgelöst vom wieder blueslastigen und mit einem Touch Psychedelic ausstaffierten "En Fot I Graven". Stilecht gibt es dazu die Akustikklampfe, ein paar Weisen auf der Mundharmonika und raus geht es mit bislang viel zu selten vernommenen, richtig guten Leads. "Konsten Alt falla Vackert" schließt mit folkartiger Grundstimmung und nochmals stromlosen Gitarren das Opus ab.
Entsprechend den Stärken ihres Sängers konzentrieren sich Tunga Moln vermehrt auf ruhigere Ergüsse und legen hier auch einige Variationen an den Tag. Wer allerdings auf genretypische, verfuzzte Riffattacken und einen ordentlichen Drive abfährt, der bleibt hier ziemlich auf der Strecke.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey