TWINESUNS - THE EMPIRE NEVER ENDED


Label:PELAGIC
Jahr:2017
Running Time:75:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Twinesuns stammen aus Bielefeld, einer Stadt im östlichen Westfalen, und debütierten in 2014 mit „The Leaving“. Ein Jahr später schoben sie die EP „A Blackened Planet“ hinterher. Im Januar dieses Jahres erschien dann ihr Zweitwerk mit dem Titel "The Empire Never Ended". Das Opus mit insgesamt sieben Songs, von denen der kürzeste Track mit dem Namen "Pneuma" schon mehr als sechs Minuten beansprucht, hat eine Gesamtspieldauer von über fünfundsiebzig Minuten. Als Drone Metal, Ambient Metal oder auch angelehnt im Postrock, stuft man die dröhnenden Sequenzen ein, wobei das Trio ganz ohne Schlagzeug und Bass auskommt. So ergeben sich die monotonen Klangwände bei dem Dreiergestirn ausschließlich durch den Einsatz von mannigfachen Synthesizer und vereinzelten Gitarrenzupfern. Gleich der Opener "Simon The Magus", setzt mit diesem derbem Dröhnen und sehr sphärischen Geräuschen ein. Im Winde verklingen nachfolgend monotone Gitarren und schaffen so eine unheimliche, ja sehr bedrohliche Atmosphäre. Tief brummend auch die anfänglichen Töne bei "Die Zeit Ist Da". Ellenlang zieht sich diese Eintönigkeit dahin, bis dann schaurige Klänge über den Ahnungslosen hereinbrechen und quasi erzittern lassen. Wie ein Schallen im Universum erklimmt "System Regained", die schon drangsalierten Hörgänge und beißt sich durch immerwährende Schallmauern langsam aber sicher fest. Erst nach sage und schreibe fünf Minuten, vernimmt der Hörer dann etwas anders klingende Tasten, gepaart mit einem chaotischem Wimmern oder wehklagendem Scheppern. Zwei, drei ganz tiefe Laute finden sich bei "Pneuma" ein und phasenweise eingesetzte Sequenzen, die bei Soundtracks von Endzeitthrillern, wie zum Beispiel "Bladerunner" oder "Terminator" Anwendung finden. Der knapp elfminütige Titeltrack ist an trostloser Gleichförmigkeit kaum noch zu unterbieten. Bei "Going Through Life With Eyes Closed" überwiegen wieder bleierne Schwere, alptraumhafte Stimmungen und traurige Einsamkeit. "Firebright" wartet zeitweise mit etwas helleren Klangvolumina und einer insgesamt etwas positiveren Grundstimmung auf. Es scheint als würde das im unendlichen All verschollene Raumschiff anhand von dünnen Lichtbändern die ersten Ausläufer unseres Sonnensystemes ausmachen können. Bei aller Faszination dieser vornehmlich dunklen, bedrohlichen und in sich verschlungenen Klanggewitter, gehen selbige auf  Dauer doch gehörig auf die Nerven und strapazieren in höchstem Maße mein eher sanfteres Gemüt.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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