Für mich als traditionellen Black Metal-Anhänger ist „Post“ immer irgendwie ein Schimpfwort. Mit Black Metal hat das meistens nicht viel zu tun, mit Satanismus oder dem Bösen schon mal gar nicht. Vor knapp zwei Jahren hatten mich Au-Dessus aus Litauen erstmals mit ihrer EP geärgert. Nun folgt mit dem offiziellen Debüt die Fortsetzung. Ich muss ihnen aber zugestehen, dass ich sie deutlich schlechter in Erinnerung hatte. Auf der EP hießen die Songs einfach „I“ bis „V“. Konsequenterweise geht es jetzt mit „VI“ bis „XII“ weiter, wobei nur der Abschlusstrack „XII: End Of Chapter“ noch einen Zusatz hinter der römischen Ziffer hat. Alle sieben Tracks dauern zwischen fünf und sieben Minuten, sind bewusst monoton und hypnotisch gehalten und enthalten sowohl gekreischten als auch cleanen Gesang. Dadurch entsteht eine psychedelische, aber auch bedrückende Atmosphäre. Trotzdem ist das Tempo für Post-Black Metal hier dieses Mal überraschend hoch und es gibt eine Menge Aggressionen abzubauen. Manchmal artet dies auch im Chaos aus und klingt irgendwie verrückt. Als grobe Vergleiche könnte man Outre, Deathspell Omega, Blut Aus Nord oder Blaze Of Perdition nennen, auch wenn es in diesem Fall nicht so ganz passend ist. Post-Black Metaller werden dieses Album lieben, traditionelle Schwarzheimer zumindest bedingt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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